01.11.2013 18:36:30

UPDATE: US-Industrie bleibt unbeeindruckt vom Shutdown

   -- ISM-Index gewinnt überraschend hinzu

   -- Volkswirte bezweifeln Aussagekraft der Zahlen

   -- ISM-Komponenten mit Licht und Schatten

   (NEU: Stimmen Volkswirte)

   Von Christian Grimm

   Die US-Industrie bleibt trotz Haushaltschaos in Washington unverdrossen auf Wachstumskurs. Der vom ISM-Institute erstellte Index der Einkaufsmanager (PMI) konnte im Oktober um 0,2 Punkte auf 56,4 Zähler zulegen, während Volkswirte einen Rückgang vorausgesagt hatten. Werte über 50 Punkte zeigen das Wachstum eines Sektors an. Die US-Industrie liegt nun bereits seit Juni über dieser Schwelle.

   Analysten wollten die starken Zahlen aber nicht überschwänglich feiern. Die US-Industrie hält sich robust, ist aber längst nicht so stark wie die PMI-Umfrage signalisiert. Ihr Niveau ist für die tatsächliche Wirtschaftslage viel zu hoch. "Während der ISM-Index für das dritte Quartal ein Wachstum um 3,6 Prozent angedeutet hat, liegen die aktuellen Erwartungen im Bereich zwischen 1,9 und 1,6 Prozent", sagte Deka-Bank Volkswirt, Rudolf Besch.

   Auch sein Kollege Christoph Balz von der Commerzbank zieht die tatsächliche Aussagekraft der Zahlen in Zweifel. "Der ISM-Index erwies sich zuletzt nicht als guter Indikator der Aktivitäten in der Industrie", hat Balz beobachtet. Im dritten Quartal kletterte die Produktion zum Beispiel nur um magere 0,3 Prozent, während der Index ein viel stärkeres Plus angezeigt hatte.

   Der Einkaufsmanagerindex ist ein viel beachtetes Konjunkturbarometer für die gesamtwirtschaftliche Lage. Für den Index werden Manager, die für ihre Unternehmen im Einkauf tätig sind, zur aktuellen Geschäftslage ihrer Betriebe befragt. Dabei werden wichtige Kenngrößen wie Auftragslage, Produktion, Exportaufträge, Beschäftigung und Einkaufspreise erhoben.

   Bei den Komponenten des ISM-Index hielten sich Auf und Ab die Waage. Das Maß für den Auftragseingang kletterte auf 60,6 von 60,5 im September. Die Produktion kam hingegen von hohen 62,6 auf 60,8 Zähler herunter. Den stärksten Schub lieferte die Lagerkomponente, die 2,5 Zähler gewinnen konnte. Hier könnte es eine Korrektur nach unten geben, was auch dem Gesamtindex droht. Ein Nachholeffekt wegen Haushaltsstreit und Regierungschaos ist nicht unwahrscheinlich.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   November 01, 2013 13:04 ET (17:04 GMT)

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