20.02.2009 17:03:00
|
UPDATE: US-Preisdaten zerstreuen Deflationsängste vorerst
Wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise im Januar um 0,3% zum Vormonat. Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 0,2% gerechnet. Die für den Vormonat gemeldete Preisentwicklung wurde auf minus 0,8% von vorläufig minus 0,7% revidiert.
Für den um Energie und Nahrungsmittel bereinigten Kernpreisindex wurde für Januar eine Zunahme um 0,2% gegenüber dem Vormonat gemeldet. Hier hatten Volkswirte einen Anstieg um 0,1% erwartet. Im Dezember hatten die Preise in der Kernberechnung stagniert.
Im Jahresvergleich wies der Verbraucherpreisindex in der "Headline"-Abgrenzung einen unveränderten Stand auf, nachdem im Dezember noch eine Zunahme um 0,1% verzeichnet worden war. Für die Kernpreise ergab sich ein Anstieg um 1,7%, was in etwa den Vorstellungen der US-Notenbank von einer idealen Inflationsrate entsprechen dürfte.
Am Mittwoch hatte die Fed erstmals eine längerfristige Inflationsprognose für den sogenannten PCE-Index veröffentlicht. Diese Prognose könnte Fed-Chairman Ben Bernanke zufolge auch "als jene Inflationsrate interpretiert werden, die nach Ansicht der Fed konsistent mit ihrem dualen Mandat für Preisstabilität und Beschäftigung ist". Die längerfristige Prognose liegt zwischen 1,7% und 2,0%. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein offizielles Inflationsziel, weil dazu der Kongress das Notenbankgesetz ändern müsste.
Postbank-Volkswirtin Fabienne Riefer kann angesichts einer jährlichen Kerninflationsrate von etwas unter 2% bislang keine deflationäre Entwicklung in den USA erkennen. Gleichwohl würden die sehr schwache Gesamtwirtschaft und die entsprechend unterausgelastete Kapazitäten den Preisdruck vorerst dämpfen. "Basisbedingt sollte die Inflationsrate in den nächsten Monaten deutlich in den negativen Bereich rutschen, ehe die Raten zum Jahresende hin wieder anziehen dürften", erklärte Riefer.
Für Commerzbank-Ökonom Bernd Weidensteiner haben sich die Deflationssorgen, die Ende 2008 weit verbreitet waren, zunächst einmal verflüchtigt. Die Markterwartungen für Inflation seien deutlich gestiegen. Die in die Wege geleiteten expansiven geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen dürften wahrscheinlich verhindern, dass die Wirtschaft in eine ausgeprägte Inflation gerät. "Die Märkte fangen jedenfalls an, die langfristigen Inflationsperspektiven zu überdenken", sagte Weidensteiner.
DJG/apo/ptt Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones NewswiresFebruary 20, 2009 10:29 ET (15:29 GMT)
Copyright (c) 2009 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 29 AM EST 02-20-09
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!