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22.04.2016 17:05:50

UPDATE/Volkswagen schreibt Milliardenverlust wegen Abgasskandal

   --Konzern meldet Jahresnettoverlust von 1,58 Milliarden Euro

   --Volkswagen erhöht Rückstellungen wegen Abgasskandal auf 16,2 Milliarden Euro

   --Konzern will Dividende auf 11 Cent je Stammaktie senken

   (NEU: Weitere Angaben des Unternehmens, Aussagen des Vorstands)

   Von Hendrik Varnholt

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Abgasskandal hat Volkswagen den ersten Jahresverlust seit 22 Jahren aufgezwungen: Der Autokonzern meldete für das Geschäftsjahr 2015 am Freitag einen Nettofehlbetrag von 1,58 Milliarden Euro - nach einem Gewinn von 10,85 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Rückstellungen im Zusammenhang mit der Affäre um manipulierte Abgaswerte erhöhte der Konzern mit Wirkung zum Ende des vergangenen Jahres auf 16,2 Milliarden Euro - und damit um fast 10 Milliarden Euro gegenüber der Risikovorsorge aus dem dritten Quartal.

   Das trifft auch Volkswagens Aktionäre: Sie sollen nur noch eine Dividende von 11 Cent je Stammaktie und 17 Cent pro Vorzugsaktie erhalten. Noch im Vorjahr hatte die Gewinnausschüttung 4,80 Euro beziehungsweise 4,86 Euro pro Anteilsschein betragen.

Müller: Operatives Geschäft "kerngesund" Im rein operativen Geschäft verbesserte sich Volkswagen den vorläufigen Zahlen zufolge im vergangenen Jahr allerdings leicht: Vor Berücksichtigung der Kosten aus dem Abgasskandal und weiterer Sondereffekte erzielte der Konzern im Gesamtjahr ein operatives Ergebnis von 12,8 Milliarden Euro - nach 12,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Entwicklung fiel damit etwas besser aus als von Analysten geschätzt. Die Branchenexperten waren nach den von Dow Jones Newswires zusammengetragenen Schätzungen im Durchschnitt von einem Rückgang der operativen Kennzahl auf 12,47 Milliarden Euro ausgegangen.

   Volkswagen-Konzernchef Matthias Müller behauptete am Freitag denn auch, das laufende Geschäft des Unternehmens sei "kerngesund". Der Konzern habe "die Substanz, die Herausforderungen aus eigener Kraft zu erfüllen".

   Das Plus im operativen Geschäft begründete Volkswagen mit einer Verschiebung der Nachfrage zu besonders gewinnträchtigen Modellen, günstigen Wechselkursveränderungen und einem besonders guten Ergebnis im Geschäft mit Finanzdienstleistungen. Die operative Rendite des Gesamtkonzerns verschlechterte sich im vergangenen Jahr den Entwicklungen zum Trotz von 6,3 Prozent im Vorjahr auf rund 6,0 Prozent. Den Umsatz steigerte Volkswagen um 5,4 Prozent auf 213,3 Milliarden Euro.

Schwächeres Geschäftsjahr 2016 erwartet Für das angefangene Jahr ist Volkswagen unter anderem wegen eines schärferen Konkurrenzkampfs pessimistisch: Die Verantwortlichen des Autoherstellers rechnen nach den Angaben von Freitag damit, dass die Auslieferungszahl stagniert. Für den Umsatz sagten sie einen Rückgang um bis zu 5 Prozent voraus. Die operative Rendite des Konzerns soll der Unternehmensprognose zufolge im Jahr 2016 nur noch zwischen 5,0 und 6,0 Prozent liegen.

   Die Aufarbeitung des Abgasskandal werde Volkswagen in diesem Jahr weiter prägen, warnte der Konzern. Auch die Rückstellungen im Zusammenhang mit der Affäre könnten abermals steigen: Zwar sei in der aktuellen Risikovorsorge von 16,2 Milliarden Euro all das berücksichtigt, "was uns heute bekannt ist", sagte Volkswagen-Chef Müller. Die Verantwortlichen des Unternehmens seien aber außerstande, etwa den Ausgang der Verhandlungen mit US-Behörden über Strafzahlungen abzusehen, fügte der Konzernchef hinzu.

   Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com

   DJG/hev/mgo

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   April 22, 2016 10:35 ET (14:35 GMT)

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