UPDATE2/Adidas wird für 2015 zuversichtlicher

   --Weiteres Wachstum für 2016 erwartet

   --Umsatz und Gewinn steigen im 3. Quartal zweistellig

   --Golfsparte wächst erstmals seit Ende 2013 wieder

   --Restrukturierungskosten für Golfsparte belasten 4. Quartal

   (NEU: Aussagen aus der Telefonkonferenz, Aktienkurs)

   Von Natali Schwab

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Sportartikelkonzern adidas hat seine Umsatzprognose erhöht und zeigt sich auch für den Gewinn etwas optimistischer als zuvor. Das Unternehmen hatte zuvor ein zweistelliges Umsatz- und Ergebniswachstum im dritten Quartal erzielt und dabei von zum Teil deutlich besseren Geschäften in Westeuropa, Nord- und Südamerika sowie China profitiert. Für 2016 rechnet das Management mit weiterem Wachstum.

   Die Aktie entwickelte sich daraufhin deutlich besser als der Markt führt am späten Vormittag die Liste der DAX-Gewinner mit einem Plus von 5,8 Prozent auf 86,92 Euro mit Abstand an.

   Für das laufende Jahr rechnet Adidas nun mit einer Steigerung des währungsbereinigten Umsatzes im hohen einstelligen Prozentbereich. Bislang hatte Adidas ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich angekündigt. Dabei erwartet das Unternehmen zweistellige Wachstumsraten in Westeuropa und China. Zudem zeigte sich der DAX-Konzern für die Regionen Süd- und Nordamerika optimistischer als vorher. Analysten hatten im Vorfeld bereits über eine Erhöhung des Ausblicks spekuliert.

   Auch für die Ergebnisentwicklung zeigte sich Adidas etwas zuversichtlicher. Dass die Erhöhung nicht deutlicher ausfällt, liegt an geplanten höheren Marketingausgaben im Zusammenhang mit der Fußballeuropameisterschaft im kommenden Jahr sowie weiteren Restrukturierungskosten bei der Golfsparte, die die Profitabilität im vierten Quartal belasten werden.

   Die höheren Ausgaben für Marketing und die beschleunigte Neuausrichtung der Golfsparte würden jedoch im kommenden Jahr einen positiven Einfluss auf Umsatz- und Gewinnentwicklung haben, zeigte sich Vorstandsvorsitzender Herber Hainer zuversichtlich. Damit sei Adidas für eine nachhaltige Profitabilitätsverbesserung ab 2016 gut aufgestellt.

   Das operative Ergebnis soll im kommenden Jahr im hohen einstelligen Prozentbereich steigen, der währungsbereinigte Umsatz in der gleichen Größenordnung zulegen. Die operative Marge wird dagegen stabil erwartet.

   Für die schwächelnde Golfsparte TaylorMade kündigte Adidas eine weitere Straffung an, infolge dessen die Anzahl der Mitarbeiter bis Jahresende um 14 Prozent gesenkt werden soll. Dies werde die Profitabilität im vierten Quartal mit einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag beeinträchtigen.

Bruttomarge am oberen Ende der geplanten Spanne erwartet Die Bruttomarge soll 2015 nun am oberen Ende der geplanten Spanne liegen. Das Unternehmen rechnet mit einem Wert von 48,0 bis 48,5 Prozent, nach ursprünglich geplanten 47,5 bis 48,5 Prozent. Der Anstieg des Konzerngewinns aus den fortgeführten Geschäftsbereichen - also ohne die verkaufte Schuhmarke Rockport - soll um etwa 10 Prozent steigen, auch hier zeigte sich Adidas etwas optimistischer als zuvor mit 7 bis 10 Prozent prognostiziert.

   Im dritten Quartal verbesserte sich die Bruttomarge um einen Prozentpunkt auf 48,4 Prozent. Höhere Beschaffungskosten konnten mehr als ausgeglichen werden. Die operative Marge stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 10,6 Prozent. Der Gewinn aus fortgeführten Bereichen erhöhte sich um 20 Prozent auf 337 Millionen euro, der Nettogewinn um 10 Prozent auf 311 Millionen Euro.

   Die Nettofinanzverbindlichkeiten stiegen vor allem wegen der Kosten für das Aktienrückkaufprogramms um 359 Millionen auf 903 Millionen Euro.

   Den Umsatz konnte Adidas den Umsatz im Quartal um 18 Prozent auf 4,76 Milliarden Euro steigern, währungsbereinigt lag das Plus bei 13 Prozent. Das war deutlich mehr, als von Analysten prognostiziert.

   Hohen währungsbereinigten Zuwächsen in Westeuropa, China und Südamerika standen Rückgänge in Russland gegenüber, die auch aus weiteren Ladenschließungen resultierten. In Nordamerika stiegen die Umsätze währungsbereinigt um 6 Prozent. Zweistellige Steigerungsraten bei adidas wurden zum Teil von niedrigeren Umsätzen bei Reebok aufgezehrt.

   Die Marke adidas wuchs währungsbereinigt um 14 Prozent. Sowohl das Sport-, wie auch das Lifestyle-Segment entwickelten sich dabei positiv. Die Nachfrage nach den Retro-Modellen der Linie Originals ist ungebrochen, im Quartal stiegen die Umsätze um 33 Prozent wie Hainer erklärte. Auch die Jugendlinie Neo läuft weiter gut. Im Sport-Segment steigerte Adidas die Umsätze mit Fußball-Produkten um 19 Prozent.

   Auch Reebok konnte die Umsätze steigern, blieb mit einem währungsbereinigten Plus von 3 Prozent jedoch deutlich hinter der Marke Adidas zurück.

   Die Golfsparte TaylorMade erreichte in den Monaten Juli bis September zum ersten Mal seit dem vierten Quartal 2013 wieder ein leichtes Umsatzwachstum. Währungsbereinigt erzielte die Sparte einen Anstieg von 6 Prozent. Dem vorausgegangen waren zweistellige Rückgänge in den Vorquartalen. Allerdings war die Vergleichsbasis im Vorjahr sehr niedrig, ein Grund für die nun beschleunigte Restrukturierung.

   Wegen der anhaltenden Schwäche hatte Hainer im Sommer Teile des Golfsegments auf den Prüfstand gestellt. Ergebnisse sollen im ersten Quartal 2016 vorliegen, sagte er. Dabei berichtete Hainer von gleich mehreren interessierten Parteien. Noch sei über einen Verbleib oder einen Verkauf des Golfgeschäfts oder von Teilen nichts entschieden, so Hainer.

   Wie Adidas weiter mitteilte, wurde der Vertrag von Vertriebsvorstand Roland Auschel um drei Jahre bis 2019 verlängert.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com

   DJG/nas/brb/reg

   November 05, 2015 05:25 ET (10:25 GMT)

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