19.12.2012 16:04:30

UPDATE2: Staatsanwaltschaft klagt Ex-Porsche-Chef Wiedeking an

   --Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen ehemalige Porsche-Führung

   --Vorwurf: Marktmanipulation

   --Wiedeking und Härter lassen Vorwürfe zurückweisen

   (NEU: Stellungnahme der Verteidigung, Hintergrund)

   Von Nico Schmidt

   Die gescheiterte Übernahme von Volkswagen hat für den ehemaligen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking ein juristisches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat Anklage gegen ihn und den früheren Porsche-Finanzchef Holger Härter erhoben. Bei der Anklage wird Wiedeking und Härter vorgeworfen, falsche Angaben über den Kauf von VW-Aktien gemacht zu haben. Bei einer Verurteilung drohen bis zu fünf Jahre Haft.

   Die Verteidiger von Wiedeking und Härter weisen den Vorwurf zurück. Die Anklage werde keinen Erfolg haben, hieß es von den Rechtsanwälten. Das Landgericht Stuttgart wird nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Verhandlungstermine entscheiden.

   Porsche hatte sich seit 2005 bei der Volkswagen AG einkauft und rund drei Jahre später versucht, den wesentlich größeren Wolfsburger Konzern zu schlucken. Der Deal scheiterte aber aufgrund der Finanzkrise, worauf die Führungsriege um Wiedeking nach einem erbitterten Machtkampf von Bord gehen musste. Porsche wurde später von Europas größtem Autobauer gekauft - seit diesem Jahr ist die Sportwagen-Schmiede vollständig als zwölfte Marke im Riesen-Reich der Wolfsburger integriert.

   Die Stuttgarter hatten die geplante Übernahme seinerzeit mit komplizierten Aktienoptionsgeschäften vorbereitet. Der VW-Aktienkurs schwankte extrem, wodurch viele Anleger hohe Summen verloren.

   Porsche habe im Jahr 2008 falsche Angaben beim Anteilskauf an Europas größtem Autobauer Volkswagen gemacht, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Zwischen März und Oktober habe das Unternehmen in mindestens fünf öffentlichen Erklärungen eine bereits bestehende Absicht zur Aufstockung seiner VW-Beteiligung auf eine Dreiviertelmehrheit dementiert.

   Der Staatsanwaltschaft zufolge hatten die Porsche-Vorstände aber spätestens im Februar 2008 eben diese Absicht gefasst, um einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag vorbereiten zu können. Die damaligen Dementis hätten Auswirkungen auf den Börsenpreis gehabt, so die Staatsanwaltschaft weiter. Anleger seien zum Verkauf von Volkswagen-Anteilen veranlasst worden - die Anklagevertreter sprechen vom Verdacht der "informationsgestützten Marktmanipulation".

   Eingestellt wurde nach Angaben der Strafverfolgungsbehörde das Ermittlungsverfahren gegen die Beschuldigten hinsichtlich des Vorwurfs der Untreue.

   Die nun angestrengte Klage ist nicht die erste, die im Zusammenhang mit der versuchten Übernahme gegen Porsche eingeleitet wurde. Gegen den Sportwagenbauer sind mehrere Klagen von Anlegern auf Schadenersatz anhängig, unter anderem auch in den USA. Dort gehen mehrere Hedgefonds juristisch gegen Porsche vor, sie wollen mehr als 1,4 Milliarden US-Dollar einklagen.

   Kontakt zum Autor: nico.schmidt@dowjones.com

   DJG/ncs/sha/kla

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