18.04.2010 19:57:14
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UPDATE3: Flugverbot über Deutschland am Sonntag erstmals gelockert
(NEU: Weitere Details) BERLIN (Dow Jones/AFP)--Das Flugverbot über Deutschland ist am Sonntagnachmittag etwas gelockert worden. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) erlaubte Flüge von Frankfurt, Berlin, Erfurt, Leipzig, Hahn und Hannover bis zunächst Sonntagabend 20.OO Uhr. Am frühen Abend sollte dann über das zunächst auch bis 20.00 Uhr (MESZ) geltende Flugverbot für die anderen überregionalen Flughäfen entschieden werden, sagte Sprecherin Kristina Kelek.
Die bei klarem Himmel kaum wahrnehmbare Aschewolke erstreckte sich über große Teile des Kontinents und war ständig in Bewegung. Am Sonntag dehnte sie sich Richtung Griechenland und nach Russland hinein aus. Der Rückstau der Flugverbindungen in Europa reichte bis nach Asien und auf den amerikanischen Kontinent, am Samstag wurden 282 von 337 Flugverbindungen zwischen Europa und den USA annulliert.
Der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) bat um die Aufhebung der Nachtflugbeschränkung für eine Woche. Um die festsitzenden Passagiere so schnell wie möglich an ihre Ziele zu bringen, zähle dann "jede Stunde, die wir fliegen dürfen - auch nachts", erklärte BDF-Geschäftsführer Michael Engel. Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) ging davon aus, dass es nach einer Freigabe des Luftraums "einige Tage" dauern wird, bis der Flugbetrieb wieder normal läuft.
Scharfe Kritik an dem Flugverbot wurde von den zwei größten deutschen Fluggesellschaften laut. Air-Berlin-Sprecher Hans-Christoph Noack sagte zu Dow Jones Newswires, dass die Computersimulationen nichts über die Konzentration oder die Dichte sagen. Zudem seien keine Testflüge durchgeführt worden.
Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber sagte, dass Flugzeuge nach Überführungsflügen am Samstag von Technikern untersucht worden sind. Dabei wurden weder auf den Cockpitscheiben, an der Außenhaut noch an den Triebwerken Kratzer gefunden.
Das Bundesverkehrsministerium weist die Kritik der Fluggesellschaften an der Sperrung des deutschen Luftraums zurück. Es handele sich hier nicht um einen Alleingang Deutschlands, sondern um eine europäische Entscheidung, sagte Ministeriumssprecherin Karen-Michaela Jansen am Sonntag der Nachrichtenagentur ddp. Es gebe die Vorgaben der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO, dass von einer Aschewolke betroffene Gebiete nicht für den Luftverkehr freigegeben werden dürften.
DFS-Sprecher Axel Raab sagte zu Dow Jones Newswires, dass es in Europa keine Wetterballons gibt, die die Dichte oder die Konzentration der Asche in der Luft messen können. Die Wetterstationen seien mit den angemessenen Instrumenten und auch mit einem Flugzeug ausgestattet. Mit den Instrumenten an Bord könne die Konzentration der Asche in der Luft gemessen werden. Der Grund, warum diese Instrumente nicht zuvor zur Verfügung standen liege darin, dass es bisher keine Situation gab, in der diese benötigt worden seien. Derzeit müsse sich die DFS auf die Angaben der Wetterstationen verlassen, fügte Raab hinzu.
Am Montag wollen deutsche Forscher in die Wolke fliegen und erstmals verlässliche Daten für die Bewertung des Flugverbots sammeln, wie ein Sprecher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Sonntag bestätigte. Gleichwohl wird das Zeitfenster für mögliche Fluggenehmigungen eng. Wegen drehender Winde könnte die Aschewolke dem Deutschen Wetterdienst zufolge ab Dienstag wieder neuen Nachschub aus Island erhalten.
Nach Angaben des Deutschen Reiseverbands (DRV) konnten am Wochenende rund 150.000 deutsche Pauschalreisende weder nach Hause noch an ihre Ferienziele fliegen. Deutschlands größter Reiseanbieter TUI brachte bis Sonntagmittag rund 1.000 Gäste von Ferieninseln auf das europäische Festland, von wo aus sie mit Bussen nach Frankfurt am Main gefahren wurden. Schwerpunkt der Aktion war Mallorca, wo 2.800 TUI-Gäste zeitweise festsaßen.
Webseiten: www.dfs.de www.lufthansa.de www.airberlin.de
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April 18, 2010 13:26 ET (17:26 GMT)- - 01 26 PM EDT 04-18-10
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