30.01.2015 10:59:31

US-Frequenzauktion kommt Mobilfunkbetreiber teuer zu stehen

   Von Thomas Gryta und Gautham Nagesh

   Die größte Auktion jemals von Mobilfunk-Frequenzen in den USA bringt dem Land einen Rekorderlös ein. Die Netzbetreiber gaben Gebote über insgesamt 44,9 Milliarden Dollar ab. Das ist ein Segen für die Steuerzahler - aber eine Last für die Telekomfirmen, für die der Betrieb der Mobilfunknetze immer teurer wird.

   Mit knapp 45 Milliarden Dollar hat die Behörde mehr als doppelt so viel wie das letzte Mal eingespielt, das war 2008, als das iPhone gerade ein Jahr alt war. Wer welche Frequenzen ersteigert hat, wird die US-Telekombehörde FCC im Laufe des Freitags bekanntgeben.

   Der Bieterkampf hat Branchenexperten überrascht. Sie hatten mit einem ruhigen Verfahren der Auktion gerechnet, dominiert von den größten Mobilfunkbetreibern AT&T und Verizon. Stattdessen gab es einen munteren Bieterwettstreit, bei dem auch die Telekom-Tochter T-Mobile US mitgeboten hat sowie knapp 70 weitere Teilnehmer. Wieviel diese Firmen der Regierung jetzt schulden, interessiert besonders die Investoren dieser Unternehmen.

   Anonymisierte Ergebnisse zeigen, dass die Bieter besonders stark um begehrte Lizenzen in Märkten wie New York und Los Angeles gekämpft haben. Die vier wichtigsten Lizenzen für die Region New York alleine spielten rund 6,2 Milliarden Dollar ein.

   Mobilfunk-Spektrum ist vergleichbar mit Spuren auf einer Autobahn: Wenn es mehr Verkehr gibt, brauchen die Betreiber mehr Spuren oder mehr Frequenzen. Die steigenden Preise in dieser jüngsten Auktion spiegeln den Druck auf die Netzbetreiber wieder, weil die Kunden ihre Mobiltelefone immer öfter für datenintensive Anwendungen benutzen, wie Videos, Musik oder Fotos. Industrie-Riesen wie AT&T und Verizon unterstützen dies, weil sie Geld damit verdienen wollen.

   Die FCC hatte die Auktion am 13. November angeschoben. Das Ziel war, mindestens 10,6 Milliarden Dollar einzuspielen, indem rund 1.600 Lizenzen verkauft werden. Diese Marke wurde mit den Geboten schnell überschritten, genau wie der Rekord aus dem Jahr 2008 von damals 19,1 Milliarden Dollar. Das hat auch die Investoren überrascht: Nur 3 Prozent von ihnen dachten, die Angebote würden 35 Milliarden Dollar übersteigen, wie Daten von Morgan Stanley ergeben.

   Das starke Interesse zeigt, dass die Mobilfunkbetreiber an Größe glauben, um auf dem US-Markt zu bestehen. AT&T und Verizon teilen sich den Großteil der Branchenumsätze unter sich auf. Das gibt ihnen enorme Finanzkraft in solchen Auktionen. Erst auf dem vierten Platz folgt die Telekom-Tochter T-Mobile US, die zusätzliches Spektrum für ihr Wachstum dringend braucht.

   AT&T und Verizon haben Schuldscheine ausgegeben, um die Bezahlung der Auktion zu ermöglichen. AT&T teilte mit, dass die Schuldenlast durch die Ausgabe höher als angepeilt wird, der Schuldendienst soll künftig Priorität haben. Der Konzern ist dabei, eine 49 Milliarden US-Dollar teure Aquisition des Satellitensenders DirecTV zu vollenden.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   January 30, 2015 04:29 ET (09:29 GMT)

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