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25.01.2013 19:20:00

US-Ökonom Rogoff: Stagnation der Eurozone in nächsten 15 Jahren

Der ehemalige IWF-Chefökonom Kenneth S. Rogoff erwartet eine Stagnation der Eurozone in den nächsten 15 Jahren. "Die Muster sind vergleichbar mit Japan, in einigen Jahren hat man eine milde Rezession, in einigen leichtes Wachstum", sagte Rogoff im Gespräch mit dem "Standard" (Samstagausgabe). Europa werde das für 15 Jahre haben, außer es gebe "dramatische Veränderungen". Der derzeitige Havard-Ökonom erinnerte daran, dass Japan sich seit 20 Jahre in einer wirtschaftlichen Stagnation befinde. "Um dem zu entkommen, müsste Europa alle Schulden abschreiben, was Japan nie getan hat."

Positiv beurteilte Rogoff die Krisenpolitik der Europäischen Zentralbank: "Mario Draghi hat ein gutes Händchen bewiesen und hat der Eurozone ausreichend Zeit gekauft, mindestens zwei Jahre, um finanzielle Garantien bereitzustellen für zumindest einige der Peripheriestaaten." Dies sei aber "keine Langzeitlösung" und Europa befinde sich "sehr weit weg von einer stabilen Situation". Der Status quo bedeute "massive Transfers für Jahrzehnte. Dafür braucht man eine politische Legitimation."

Der Ökonom drängt auf ein weiteres politisches Zusammenrücken der Eurozone. "Eine ernst gemeinte politische Union der Euroländer ist das einzige Stabilisierungsprogramm." Nötig sei ein Präsident, "der über Angela Merkel und Fran?ois Hollande steht, einen Finanzminister, der 30 bis 40 Prozent der Steuereinnahmen aus allen Ländern kassiert."

(Schluss) cri/ggr

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