21.05.2013 15:17:58
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"Vater des Euro" fordert eine Führungspersönlichkeit für den Euro: "Europa braucht einen König" /'Capital'-Interview mit dem Weltökonomen und Nobelpreisträger Robert Munde
Berlin, 21. Mai 2013 - Der "Vater des Euro", der Star-Ökonom und Nobelpreisträger Robert Mundell, fordert eine stärkere Führung für die europäische Währung. In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 06/2013, EVT 23. Mai ) sagte Mundell: "Europa braucht einen König. Auf jeden Fall bräuchte der Kontinent einen Finanzminister, der sich um den Euro kümmert. Aber noch besser wäre ein König, ein Symbol europäischer Autorität." Für den mittlerweile 80-jährigen Wirtschaftstheoretiker der Columbia University braucht Europa mehr Einheit, wenn es auf der Welt weiter Macht haben will.
Die Drei-Prozent-Defizit-Regel war aus Sicht des Weltökonomen von Anfang an zu lax - vor allem für Länder mit einer gemessen am Bruttoinlandsprodukt zu hohen Verschuldung. "Und dann hat keiner Zähne gezeigt, um die Regel durchzusetzen. Die zentrale Autorität - welche auch immer - war zu weich", kritisiert Mundell. Der Euro ist für ihn aber trotz aller Schwierigkeiten nach wie vor eine Erfolgsgeschichte, besonders für Deutschland, das wie kaum ein anderes Land vom Euro profitiert. "Ich würde das Risiko, dass die Eurozone auseinanderbricht, bei weniger als 20 Prozent sehen", erklärte er gegenüber 'Capital'.
Allerdings sieht er den Euro als "zu stark" an: "Es sollte stabile Kurse bei rund 1,20 Dollar geben." Eine solche Abwertung hätte für den europäischen Aufschwung bereits Wunder vollbracht und man hätte nicht so viele Staatsanleihen aufkaufen müssen. Denn, so urteit Mundell: "Ein aufwertender Euro ruiniert die Staatshaushalte." Und spart nicht mit Kritik an die Adresse der Zentralbanken der G7-Staaten: "Die Zentralbanken der G7-Staaten haben diese idiotische Idee, ihre Wechselkurse völlig frei schwanken zu lassen. Das ist kompletter Unfug."
Originaltext: Capital, G+J Wirtschaftsmedien Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8185 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8185.rss2
Pressekontakt: Horst von Buttlar, Chefredaktion 'Capital', Tel. 030/220 74-5120, E-Mail: buttlar.horst@capital.de
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