Fokusverschiebung am Markt |
08.08.2024 23:43:00
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Verizon, AT&T & Co.: Fokuswechsel am Aktienmarkt - Hohe Dividendenrenditen statt großer Tech-Titel im Anlegerinteresse
• Verizon, AT&T & Co. mit hoher Dividendenrendite
• Fokusverschiebung auch von Large-Caps zu Small-Caps
Fokus an der Börse könnte sich ändern
Die Börsenentwicklung der jüngsten Vergangenheit könnte auf eine lang erwartete Verschiebung des Fokus von den großen Technologieunternehmen hin zu bislang eher vernachlässigten Wertbereichen hindeuten. Wie Deep Dive erklärt, könnte sich das Interesse der Börsenteilnehmer deshalb auf Value-Aktien mit hoher Dividendenrendite verschieben.
Angesichts eines möglichen Zinssenkungszyklus der Federal Reserve aufgrund der nachlassenden Inflation sollten Anleger möglicherweise nach zusätzlichen Einkommensquellen Ausschau halten, da die Zeit der 5-Prozent-Renditen auf Bankeinlagen bald enden könnte. Im Russel 1000 Value Index werden entsprechend solche Titel aufgeführt, die hohe Dividendenrenditen bieten.
Dabei gibt es verschiedene Ansätze zur Bewertung von Dividendenaktien. FactSet berechnet die Dividendenrendite, indem es die in den letzten 12 Monaten pro Aktie gezahlte Gesamtdividende durch den aktuellen Aktienkurs teilt. Eine sehr hohe Dividendenrendite könnte darauf hindeuten, dass eine Kürzung der Ausschüttung bevorsteht - der niedrige Aktienkurs signalisiert möglicherweise die Unsicherheit der Anleger.
So ermittelt man Aktien mit hoher Dividendenrendite
Eine Methode zur Beurteilung der Fähigkeit eines Unternehmens, seine Dividendenrendite aufrechtzuerhalten oder zu steigern, besteht darin, die Free-Cashflow-Rendite (FCF-Rendite) zu betrachten. Der freie Cashflow ist der nach Investitionsausgaben verbleibende Cashflow und kann für Dividendenzahlungen, Aktienrückkäufe oder andere Unternehmenszwecke verwendet werden, erklärt Deep Dive.
Die FCF-Rendite wird berechnet, indem der geschätzte jährliche FCF pro Aktie durch den aktuellen Aktienkurs geteilt wird. Durch den Vergleich der FCF-Rendite mit der aktuellen Dividendenrendite kann man feststellen, ob Spielraum für Dividendenerhöhungen besteht. Beispielsweise zeige eine Aktie mit einer Dividendenrendite von 5 Prozent und einer geschätzten FCF-Rendite von 7 Prozent einen Spielraum von 2 Prozent.
Eine von Deep Dive durchgeführte Analyse der 872 Komponenten des Russell 1000 Value Index konzentrierte sich auf Aktien mit der höchsten Dividendenrendite und einem Spielraum von mindestens 2 Prozent, basierend auf ihrer aktuellen Dividendenrendite und FCF-Rendite.
Für Banken sind keine FCF-Daten verfügbar, daher wurde der Gewinn pro Aktie als Ersatz herangezogen. Bei Immobilieninvestmentfonds, die Hypothekendarlehen verwalten, wird ebenfalls der Gewinn pro Aktie verwendet. Für Equity REITs, die Immobilien besitzen und vermieten, werden die Funds from Operations (FFO) zur Messung der Dividendenausschüttungsfähigkeit genutzt. FFO addiert Abschreibungen und Amortisierungen zu den Erträgen und berücksichtigt Gewinne aus dem Verkauf von Immobilien, während AFFO die geschätzten Instandhaltungskosten abzieht.
Der Dividenden-Screen des Russell 1000 Value Index umfasste daher nur Unternehmen, für die nachlaufende und konsensbasierte FFO-Zahlen (oder EPS oder AFFO) verfügbar waren und die von mindestens fünf FactSet-Analysten abgedeckt wurden.
Höchste Dividendenrenditen
Zu den Aktien, die die höchsten Dividendenrenditen bieten gehört zum Beispiel Medical Properties Trust. Die Dividendenrendite des Immobilieninvestment-Trust liegt bei 12,63 Prozent. Kohl’s Corp. liegt unter den höchsten Dividendenrenditen mit 9,14 Prozent auf dem zweiten Platz. Die Dividendenrendite der Investmentverwaltungsgesellschaft Rithm Capital Corp. liegt derweil bei 8,90 Prozent. Der Immobilienfonds ERP Properties verfügt derweil über eine Dividendenrendite von 7,88 Prozent. Investoren des US-amerikanische Telekommunikationskonzerns Verizon Communications können sich über eine Dividendenrendite von 6,52 Prozent freuen. Die Telekommunikationsholding AT&T verfügt derweil über eine Dividendenrendite von 5,97 Prozent.
Von Large- zu Small-Caps
Doch nicht nur Aktien mit hoher Dividendenrendite werden für Anleger immer interessanter. Der Fundstrat-Stratege Tom Lee beobachtete zuletzt auch eine Marktrotation von Large-Cap- zu Small-Cap-Aktien. Er ist der Ansicht, dass die Verlagerung von großen Tech-Titeln zu kleineren Unternehmen gerade erst begonnen hat und dass die starke Performance der Small Caps anhalten dürfte. Als Hauptgründe nennt er mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve sowie die Erwartung am Markt, dass der ehemalige US-Präsident Donald Trump im November wiedergewählt wird. Lee argumentiert, dass ein Sieg Trumps zu einer Deregulierung führen und das Vertrauen der CEOs in Fusions- und Übernahmeaktivitäten stärken würde, wovon die Small Caps profitieren könnten.
Redaktion finanzen.at
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