04.07.2016 15:50:45
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Verteidigungsausgaben der europäischen Nato-Mitglieder steigen 2016 deutlich
BRÜSSEL (AFP)--Angesichts der Spannungen mit Russland und dem Kampf gegen den Terrorismus steigen die Verteidigungsausgaben der europäischen Nato-Mitglieder in diesem Jahr erstmals wieder deutlich. Wie die Nato am Montag mitteilte, geht sie nun von einem Plus von fast 3 Prozent für die Bündnismitglieder ohne die USA und Kanada aus.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach von einem "gemischten Bild" mit Mitgliedern, die erhöhten, und anderen, die weiter kürzten. Der Trend gehe aber "in die richtige Richtung". Im vergangenen Jahr hatten die europäischen Nato-Mitglieder mit knapp 0,8 Prozent erstmals seit Jahren wieder ein Plus verzeichnet, nachdem die Verteidigungsausgaben nach dem Ende des Kalten Krieges stark gekürzt worden waren.
Bei ihrem Gipfel in Wales im September 2014 hatten die Nato-Staats- und Regierungschef beschlossen, Kürzungen im Verteidigungsbereich zu beenden. Ziel ist es seitdem für jedes Mitglied, innerhalb eines Jahrzehnts Ausgaben von 2 Prozent der Wirtschaftsleistung pro Jahr anzustreben.
Für das gesamte Bündnis wird der Anteil 2016 voraussichtlich bei 2,43 Prozent liegen, aber nur wegen der traditionell hohen Militärausgaben in den USA. Die US-Ausgaben entsprechen laut Nato 2016 voraussichtlich 3,61 Prozent der Wirtschaftsleistung. Die europäischen Mitglieder kommen dagegen zusammen nur auf durchschnittlich 1,46 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
Die Schwankungen bei den Alliierten in Europa sind dabei hoch: Im Falle Luxemburgs sind es nur 0,44 Prozent, bei Belgien 0,85 Prozent und bei Spanien und Slowenien gut 0,9 Prozent. 2016 kommen weiter nur fünf Länder über die 2 Prozent: Neben den USA sind das Griechenland (2,38 Prozent), Großbritannien (2,21 Prozent), Estland (2,16 Prozent) und Polen (2,0 Prozent).
Deutschlands Verteidigungsausgaben liegen nach der Prognose das dritte Jahr infolge unverändert bei 1,19 Prozent der Wirtschaftsleistung. Dies entspricht Verteidigungsausgaben von rund 37 Milliarden Euro.
DJG/sha
(END) Dow Jones Newswires
July 04, 2016 09:20 ET (13:20 GMT)- - 09 20 AM EDT 07-04-16
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