Vorsichtig für Gesamtjahr |
30.08.2023 17:53:00
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Vienna Insurance-Aktie gibt nach: VIG hat Vorsteuergewinn im ersten Halbjahr mehr als verdoppelt
Die Kennzahlen und deren Vergleichswerte werden erstmals nach dem neuen Bilanzierungsstandard IFRS 9/17 ausgewiesen. Die neuen Regeln sollen langfristig die Entwicklung des Geschäfts besser widerspiegeln und die Vergleichbarkeit in der Branche verbessern. Eine direkte Vergleichbarkeit mit den publizierten Zahlen des ersten Halbjahrs 2022 ist damit nicht mehr gegeben.
Das Ergebnis des Vorjahres war nach Unternehmensangaben wesentlich von der Zinsentwicklung im Berichtszeitraum und durch Vorsorgen im Zusammenhang mit dem Exposure russischer Staats- und Unternehmensanleihen in der Höhe von 126,1 Mio. Euro belastet worden. Demgegenüber sei im ersten Halbjahr 2023 durch den Verkauf von russischen Staats- und Unternehmensanleihen ein Gewinn in Höhe von 20,3 Mio. Euro realisiert worden, ordnete die VIG den Vorsteuergewinn ein. Bei den Prämien seien in allen berichtspflichtigen Segmenten Steigerungen erzielt worden.
Die Netto-Combined-Ratio verschlechterte sich von 90,6 Prozent auf 94 Prozent. Zurückzuführen sei dies insbesondere auf höhere Schadensvolatilitäten bei Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle. Nach dem neuen Bilanzierungsregime hat sich auch die Berechnung der Kennzahl geändert. Mittlerweile werden die versicherungstechnischen Aufwendungen aus ausgestellten Versicherungsverträgen abzüglich versicherungstechnischer Aufwendungen aus gehaltenen Rückversicherungsverträgen herangezogen. Diese werden dann geteilt durch versicherungstechnische Erträge ausgestellter Versicherungsverträge abzüglich versicherungstechnischer Erträge aus Rückversicherungsverträgen in der Schaden- und Unfallversicherung.
Die mit den neuen IFRS-Standards berechnete Contractual Service Margin (Vertragliche Servicemarge/CSM) steigerte sich von gut 5,84 Mrd. Euro zum Ende des vergangenen Jahres auf nun knapp 5,93 Mrd. Euro. Die Kennzahl beschreibt erwartete, noch nicht realisierte Gewinne.
Für den weiteren Geschäftsverlauf und das Gesamtjahr 2023 rechnet das Unternehmen mit einem schwachen makroökonomischen Umfeld und volatilen Kapitalmärkten. "Die Vielzahl an Unsicherheitsfaktoren schränkt die Vorhersehbarkeit unserer Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2023 ein. Auf Grund der Unwetterereignisse in diesem Sommer sowie nicht auszuschließender weiterer Wetterextreme ist mit dämpfenden Ergebniseffekten zu rechnen. Für das Gesamtjahr 2023 rechnen wir mit einem Ergebnis vor Steuern für die Gruppe in einer Bandbreite von 700 - 750 Mio. Euro", so der seit Juli amtierende CEO Hartwig Löger, der sich über die positive Halbjahresentwicklung freute.
Die Vienna Insurance-Aktie notierte in Wien zuletzt 0,99 Prozent tiefer bei 25,00 Euro.
tpo/bel
(APA)
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