03.04.2013 13:34:00
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VIG will über Markt wachsen, mehr als 50 Prozent des Gewinns aus CEE
"Mission erfüllt", kommentierte der seit 1. Juni des Vorjahres amtierende VIG-Chef Hagen die Geschäftszahlen 2012 in Richtung seines Vorgängers Günter Geyer, der bei der vorjährigen Bilanzpressekonferenz erklärt hatte, dass sein Nachfolger wohl ein weiteres Rekordergebnis bekanntgeben werde.
Der Marktanteil in den CEE-Kernmärkten wird mit 19 Prozent angegeben. Die VIG sei in diesen Märkten stärker als der Markt gewachsen. Aus CEE stammten im Vorjahr bereits 50,4 Prozent des Gewinns vor Steuern, 2011 waren es 47,9 Prozent. Der Anteil Österreichs an den Konzern-Prämieneinnahmen lag bei 42,7 Prozent (2011: 45,6 Prozent). Insgesamt stiegen die Prämieneinnahmen der VIG 2012 um 9 Prozent auf 9,7 Mrd. Euro. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl sank im Vorjahr von 24.902 auf 24.086, davon waren 5.405 (5.364) in Österreich beschäftigt.
Rumänien bleibe das "Sorgenkind" der VIG, die Marktverhältnisse vor allem in der Autoversicherung seien weiter unbefriedigend. Es gebe einen ruinösen Wettbewerb, die VIG mache das Preisdumping nicht mit und versuche, dies im sonstigen Sachversicherungsbereich zu kompensieren. Der Verlust vor Steuern betrug im Vorjahr 20,45 Mio. Euro, die Firmenwertabschreibung 50 Mio. Euro. In der Lebensversicherung laufe die Kooperation mit der Erste-Group-Tochter BCR gut und profitabel. Im Nicht-Leben-Bereich strebt die VIG heuer an, in die Nähe der "roten Null" zu kommen. Weitere Maßnahmen auf der Kostenseite sind geplant. Beschäftigt waren in Rumänien im Vorjahr rund 3.500 Mitarbeiter, nach rund 4.000 im Jahr 2011 und rund 4.400 im Jahr 2010.
Zu möglichen Zukäufen sagte Hagen, die VIG sehe sich immer wieder Unternehmen an. Für eventuelle Akquisitionen kämen Unternehmen etwa in Ungarn, aber auch in Polen in Frage. In Ungarn sei die Situation für Versicherungen etwas anders als für Banken, wenngleich es auch für Versicherungen erschwerte Bedingungen gebe. Die VIG sei an Ankäufen interessiert, wenn es etwas Vernünftiges gebe. In Polen werde sich der Konsolidierungsprozess fortsetzen. In manchen anderen Ländern stoße die VIG als Marktführer bereits an die Grenzen für mögliche Zukäufe.
Die Aufwendungen für Versicherungsfälle kletterten um 16,1 Prozent auf 7,590 Mrd. Euro. Die Combined Ratio - Schäden und Kosten gemessen an den Prämieneinnahmen - verbesserte sich im Konzern trotz höherer Unwetterschäden auf netto 96,65 Prozent, nach 96,83 Prozent 2011. Die Unwetterschäden bezifferte Hagen mit knapp 150 Mio. Euro. Das seien mehr als doppelt so viel wie in einem durchschnittlichen Versicherungsjahr. Der Großteil entfiel davon auf Österreich. Es habe sich überwiegend um lokale Ereignisse gehandelt.
Der Frauenanteil im VIG-Konzern liegt bei 58 Prozent. In leitenden Positionen inklusive Vertrieb sind es 40 Prozent. In den Vorstandsgremien beträgt der Frauenanteil 20 Prozent, und zwei von zehn Aufsichtsratsmitgliedern (Kapitalvertreter) der VIG Holding sind Frauen. Die VIG sieht sich damit auf dem Weg für eine vernünftige Relation von Frauen und Männern in den Vorstandsgremien. Von Quoten hält Hagen nichts.
Die Abschreibungen auf Kapitalanlagen beliefen sich laut Finanzvorstand Martin Simhandl auf 118 Mio. Euro, davon waren rund 100 Mio. Euro normale planmäßige Abschreibungen auf Liegenschaften. Netto unter Berücksichtigung von Impairments, Veräußerungsgewinnen und -verlusten etc. habe der Saldo ins Positive gedreht und sei bei plus 100 Mio. Euro gelegen. Der Anteil der Staatsanleihen am gesamten Anleihenportfolio liege bei mehr als 50 Prozent, davon entfielen wiederum 80 Prozent auf Tschechien, Österreich, Polen, die Slowakei, Deutschland und Suprantionale Anleihen. Die Aktienquote blieb stabil.
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) bestätigte das Rating mit "A+" mit stabilem Ausblick. Die VIG sei das bestgeratete Unternehmen im ATX, wurde heute betont.
An der Wiener Börse notierte die VIG-Aktie gegen 13 Uhr mit 36,98 Euro um 0,71 Prozent unter Vortag.
(Schluss) itz/sp
ISIN AT0000908504 WEB http://www.vig.com
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