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17.07.2016 19:02:37

WAZ: Nicht die Zeit der einfachen Lösungen - Kommentar von Andreas Tyrock

Essen (ots) - Die vergangenen Tage haben die Menschen aufgewühlt wie selten zuvor. Der unfassbare, menschenverachtende Anschlag von Nizza und der gescheiterte Putschversuch in der Türkei mit 265 Toten und mehr als tausend Verletzten sorgen europaweit für Angst, Verunsicherung und Verzweiflung.

Die Ereignisse sind Teil der politischen Großlage: der Krise in Europa, die im Brexit-Votum gipfelte; dem Misstrauen gegenüber den politischen Institutionen und "denen da oben", dem Erstarken nationalistischer Gruppen und Parteien; dem Ost-West-Konflikt, der in Ansätzen an den Kalten Krieg erinnert; der Flüchtlingskrise und der Angst vor Überfremdung sowie der permanenten Terrorgefahr. Was ist los in dieser Welt? Wo soll das alles hinführen? Wo sind die Auswege?

Fragen, auf die es einfache Antworten nicht geben kann. Wenn die Suche nach Lösungen aber so schwer fällt, ist in einem ersten Schritt der umgekehrte Ansatz sinnvoll. Was würde denn auf keinen Fall helfen? Protestparteien und Protestwahlen mögen dem Frust- und Angstabbau sowie als Ventil dienen, lösen aber kein Problem. Die Rückkehr in die Kleinstaaterei löst kein Problem. Die Schwächung oder Abschaffung von Institutionen wie der Europäischen Union oder der Nato, die maßgeblich zu 70 Jahren Frieden und Freiheit in Europa beigetragen haben, löst kein Problem. Gegenseitige Schuldzuweisungen im Kampf gegen den Terror lösen kein Problem. Kleinkariertes Parteiengezänk löst kein Problem.

Lösungen gibt es in einer aufgewühlten, globalisierten Welt nur, so banal es klingen mag, in der Gemeinschaft demokratischer Staaten. Wenn dies in Europa in Gänze derzeit nicht möglich ist, muss ein Kern-Europa vorangehen. Das gilt vor allem für die Flüchtlingskrise und den Anti-Terror-Kampf. Die Zukunft des Westens und damit der Deutschen liegt in einer starken, reformierten Europäischen Union und in einer auf Verträgen und Vertrauen basierenden Nato. EU und Nato mögen nicht perfekt sein und nicht alle Probleme lösen - ohne sie gibt es aber gar keine Lösungen.

OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/55903 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 - 804 6519 zentralredaktion@waz.de

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