25.08.2015 21:32:37
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WAZ: Niemand darf abgehängt werden. Kommentar von Michael Kohlstadt zur Konjunktur
Essen (ots) - Deutschland geht es gut. Die größte Volkswirtschaft
Europas ist Wachstumslokomotive des Kontinents und zählt zu den
führenden Exportnationen der Welt. Dafür wird in diesem Land solide
gewirtschaftet und hart gearbeitet. Zur Wahrheit gehört freilich
auch, dass der munter vor sich hin brummende Wirtschaftsmotor von
einem Treibstoff-Mix angetrieben wird, dessen Konsistenz
unberechenbar bleibt: Euro-Schwäche, Niedrigzins und Ölpreistief -
jedes einzelne dieser Bestandteile kann schnell versiegen.
Deutschland darf sich also nicht ausruhen auf seinen Erfolgen. Die
Sonderkonjunktur ist kein Selbstläufer. Manche Risiken sind sogar
hausgemacht. Zur Sorge Anlass gibt etwa der Zustand der Verkehrswege.
Die Sanierung von Straßen, Brücken und Wasserwegen wird Milliarden
verschlingen und verläuft viel zu schleppend. Noch dramatischer ist
der Rückstand in der digitalen Infrastruktur. Unter den bedeutenden
europäischen Wirtschaftsnationen bildet Deutschland auf diesem Gebiet
sogar das Schlusslicht. Auch die zunehmende Ungleichheit im Land kann
den Wachstumsmotor empfindlich ins Stottern bringen. Die breiter
werdende Kluft zwischen Arm und Reich ist dabei nicht nur ein
individuelles Phänomen, sondern betrifft inzwischen ganze Regionen.
Deutschland kann es sich aber schlichtweg nicht leisten, dass jemand
abgehängt wird in diesem wohlhabenden Land. Weder Menschen noch
Stadtteile.
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