26.01.2014 19:39:59
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WAZ: Wie wir gedenken - und warum - Kommentar von Jens Dirksen
Es ist allerdings nicht leicht, der von Martin Walser befürchteten "Gedenkroutine" zu entkommen. Die Überlebenden des Holocaust, deren Berichte uns beeindrucken können wie sonst nichts, werden immer weniger; Marcel Reich-Ranicki, der 2012 auf so beeindruckende Weise im Bundestag erzählt hat, wie es war, ist schon tot. Doch auch Zeugnisse der Täter wie die gerade aufgetauchten Privatbriefe des SS-Führers Himmler eignen sich dazu, die Erinnerung noch einmal neu zu schreiben - und sei es in der Ungeheuerlichkeit, dass sich der eiskalte Organisator des Massenmords in der Familie als gefühlvoller Vater und Ehemann geben konnte.
Das alles aber hat seinen Sinn nur darin, dass wir im Blick behalten, wozu die Erinnerung dienen soll: Dem "Nie wieder", das ein Fundament unserer Republik ist.
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