NASDAQ Comp.
19.02.2020 22:31:41
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WDH/ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Aufwärts dank Hoffnung im Kampf gegen Virus
(ausgefallener Buchstabe in der Überschrift ergänzt)
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an der Wall Street haben am Mittwoch nach dem Rücksetzer vom Vortag wieder zugegriffen. Gestützt auf den Willen Chinas, die wirtschaftlichen Konsequenzen der Coronavirus-Epidemie so gering wie möglich zu halten, legte der Dow Jones Industrial (Dow Jones 30 Industrial) um 0,40 Prozent auf 29 348,03 Punkte zu. Für einen Rekord reichte dies bei dem Leitindex aber nicht. In der Vorwoche hatte er 29 568 Punkte erreicht.
Andere Indizes überboten aber erneut ihre bisherigen Bestmarken. Der marktbreite S&P 500 legte letztlich um 0,47 Prozent auf 3386,15 Zähler zu. Dank einer Rally bei Chipwerten ging es an der Nasdaq noch schwungvoller zu. Der von der Technologiebranche geprägte Auswahlindex NASDAQ 100 rückte um 0,92 Prozent auf 9718,73 Punkte vor.
Tags zuvor hatte eine Umsatzwarnung von Apple den Anlegern noch Sorgen mit Blick auf den Virus bereitet. Nun aber blickten sie wieder hoffnungsvoller voraus und setzten dabei wieder auf Maßnahmen zur Stützung der chinesischen Wirtschaft, unter anderem mit billigem Notenbankgeld. Außerdem wurde darauf verwiesen, dass die Zahl der Neuinfektionen in China den zweiten Tag in Folge zurückgegangen sei.
Anlagestratege Christoph Schickentanz von der Commerzbank betonte in einem Kommentar, dass die konjunkturellen Maßnahmen in China zwar aktuell noch wenig bewirkten, aber helfen sollten, sobald die Akutphase abklinge. Eine nachlassende Ausbreitungsdynamik sei ein Indiz dafür, dass die teils drastischen Vorsichtsmaßnahmen der chinesischen Behörden griffen. In Erwartung einer schnellen Erholung ab Mitte des zweiten Quartals sieht er Einstiegschancen in temporären Rückschlägen, wie sie am Vortag zu beobachten waren.
Nach dem Kursrutsch vom Vortag gehörten Apple mit einer Erholung um 1,5 Prozent zu den Dow-Gewinnern. An der Nasdaq machten denn auch die am Vortag mitbelasteten Chipwerte positiv von sich reden. Gut an kamen hier ein überraschend hoher Quartalsgewinn von Analog Devices und eine optimistische Analystenstimme zu den bereits rekordhohen Aktien von Nvidia. Erstere kletterten um 4,5 Prozent, letztere schafften es mit einem Kursplus von 6,1 Prozent erstmals über die 300-Dollar-Marke.
Bei NVIDIA hat das Analysehaus Bernstein am Mittwoch eine optimistische Empfehlung abgegeben. Der Experte Stacy Rasgon setzt darauf, dass das Geschäft mit sogenannten Turing-Grafikkarten Fahrt aufnimmt. Die Nvidia-Aktien seien zwar schon gut gelaufen, er sieht aber nach wie vor Spielraum für eine höhere Bewertung.
Noch mehr heraus ragten an der Nasdaq aber die Tesla-Aktien, die sich mit einem erneuten Kurssprung um 6,9 Prozent bis auf 917 Dollar wieder ihrem jüngsten Rekord von 968 Dollar näherten. Hier ziehen immer mehr Experten ihre Kursziele nach oben. Das Analysehaus Piper Sandler wagt nun mit einem 928-Dollar-Ziel einen Vorstoß in neue Sphären. Die Experten gelten damit als die Ersten, die das stark erhöhte Kursniveau gemessen an ihrem Kursziel für gerechtfertigt halten.
Negative Schlagzeilen machte derweil die Groupon-Aktie mit einem 44-prozentigen Kurssturz. Die Zahlen des Schnäppchenportals verfehlten selbst die pessimistischsten Erwartungen, was die Aktien auf ein Rekordtief drückte. Hinzu kam die strategische Entscheidung, künftig keine eigenen Waren mehr zu verkaufen und sich auf den lokalen Handel zu konzentrieren. Analyst Doug Anmuth von JPMorgan (JPMorgan ChaseCo) äußerte sich dazu skeptisch.
Der Euro ist am Mittwoch letztlich auf der Stelle getreten. Der Kurs fiel erst mit 1,0782 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit dem Frühjahr 2017, konnte dann aber aufholen. Zuletzt wurden auf Vortagsniveau 1,0810 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,0800 (Dienstag: 1,0816) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9259 (0,9246) Euro.
US-Staatsanleihen haben sich am Mittwoch nur wenig von der Stelle bewegt. Das veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed, in dem die Währungshüter ein Festhalten an ihrer Geldpolitik signalisierten, wurde weder hier noch am Devisen- und Aktienmarkt zum Impulsgeber. Richtungweisende zehnjährige Anleihen gaben um 1/32 Punkt auf 99 13/32 Punkte nach. Sie rentierten mit 1,56 Prozent./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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