08.10.2015 16:55:50
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Weidmann weist IWF-Forderungen nach extralockerer Geldpolitik zurück
FRANKFURT (Dow Jones)--Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat die wiederholte Aufforderung des Internationalen Währungsfonds (IWF) an die Notenbanken zurückgewiesen, eine extrem lockere Geldpolitik zu betreiben. "Ich würde die Aussichten für die Weltwirtschaft nicht zu schwarz malen", sagte Weidmann im Interview mit der Welt. Die Verlangsamung der wirtschaftlichen Dynamik in China sei auch Ausdruck einer Normalisierung. "Mit Blick auf Europa sehe ich nicht, dass eine noch expansivere Geldpolitik die Wachstumskräfte dauerhaft stärken würde. Dafür sind vielmehr wachstumsfördernde Reformen notwendig", erklärte Weidmann. Im Übrigen gingen die derzeit sehr niedrigen Inflationsraten vor allem auf den gesunkenen Ölpreis zurück.
Auf Spekulationen angesprochen, ob die zunächst aufgeschobene US-Zinserhöhung eine weitere Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) nach sich ziehen könnte, um den Euro nicht wieder aufzuwerten zu lassen, sagte Weidmann: "Noch mehr billiges Geld kann uns kein nachhaltiges Wachstum kaufen." Für die Geldpolitik des Euroraums spiele der Wechselkurs eine Rolle, soweit er sich auf Konjunktur und Preise auswirkt. "Im Moment gehe ich aber davon aus, dass unsere konjunkturelle Grundeinschätzung im Kern intakt bleibt. Deshalb spekuliere ich auch nicht über mögliche Reaktionen der Geldpolitik auf ein Szenario, dass ich so nicht sehe."
Auch die Forderung, dem IWF weitere Kompetenzen bei der Früherkennung von Finanzkrisen zu geben, wies Weidmann zurück. Schon jetzt evaluiere der Währungsfonds regelmäßig den Finanzsektor und die Aufsichtsbehörden in den einzelnen Ländern. "Mein Eindruck ist, dass die nationalen Behörden diesen Empfehlungen ein hohes Gewicht zumessen", sagte Weidmann. "Daher sehe ich auch keinen Grund, dem Fonds weitere Kompetenzen zu übertragen."
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/smh/mgo
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October 08, 2015 10:25 ET (14:25 GMT)
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