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14.06.2013 21:08:58

Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 15. Juni zur Syrien-Politik der USA

Bremen (ots) - An brandneuen Erkenntnissen über Assads C-Waffen dürfte es kaum liegen - dass Barack Obama seine Zurückhaltung aufgibt und die syrischen Rebellen nun doch bewaffnet, hat wenig mit der roten Linie zu tun, wonach die Amerikaner eingreifen, wenn der Autokrat Giftgas einsetzt. Eher ist es umgekehrt: In dem Moment, da das Weiße Haus seine Syrienstrategie ändert, glaubt auch die CIA belegen zu können, dass Machthaber Assad den Rubikon überschritt. Die wahren Motive sind andere. Erstens steht Barack Obamas Glaubwürdigkeit auf dem Spiel: Der mächtigste Politiker der Welt will keinesfalls tatenlos zusehen, wie ein Diktator, dessen Abtritt er schon etliche Male beschwor, erneut die Oberhand gewinnt und die Amerikaner zu Papiertigern stempelt. Zweitens geht es um die strategische Balance: Da mit der Hisbollah neuerdings eine pro-iranische Miliz an Assads Seite kämpft, macht Obama den Ajatollahs im Iran deutlich, dass er es nicht bei leeren Worten belässt - ein Signal auch im Atomstreit mit Teheran. Und drittens ist es eine Antwort auf russische Waffenlieferungen an Damaskus: Moskau soll verstehen, dass es echte Kompromisse anstreben und Druck auf Assad ausüben muss, soll die Genfer Syrien-Konferenz nicht im Fiasko enden.

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