29.04.2014 20:54:59
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Weser-Kurier: Kommentar von Daniel Killy zur Party des Altkanzlers Gerhard Schröder mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin
Bremen (ots) - Wenn man etwas zu feiern hat, dann tut man das
gemeinhin mit Freunden. Und wenn ein Freund gerade im Feuer steht,
dann springt man ihm bei. Zwei Kerntugenden, die gerade Gerhard
Schröder ziemlich übel genommen werden. Der Grund liegt - scheinbar
auf der Hand. Sein Kumpel Wladimir aus St. Petersburg ist derzeit einer der unbeliebtesten Politiker weltweit. Und auch der Altkanzler tut sich - scheinbar - keinen Gefallen, seinen 70. mit Pomp und Putin in Petersburg nachzufeiern; frei nach dem Motto: "Hol' mir mal 'ne Flasche Krimsekt!" Doch diese Empörung ist ziemlich wohlfeil - und vor allem ist sie voreilig. Gerhard Schröder ist dies- und jenseits seiner Kanzlerschaft als Mann klarer Worte bekannt. Und er ist einer der wenigen Westpolitiker, die einen unmittelbaren Zugang zum Alphatier Putin haben - der russische Präsident hört auf seinen Freund und Gas-Lobbyisten Gerd. Wer sagt eigentlich, dass hinter verschlossenen Türen nicht auch ordentlich Klartext gesprochen wurde in St.<ET>Petersburg? Denn auch das gehört sich unter Freunden: Einander gehörig die Meinung zu sagen, wenn es denn notwendig ist. Wer jetzt also mahnend mit dem Finger auf den Altkanzler zeigt und den Besuch als verwerflich geißelt, sollte sich auch klar darüber sein, was denn die Alternative zum freundschaftlichen Dialog wäre. Wer nicht miteinander redet, der kann auch nicht auf den anderen hören. Deutschland und die EU müssen mit Russland im Gespräch bleiben; alles andere würde die ohnehin kritische Situation nur noch mehr eskalieren lassen. Und daran kann hierzulande nun wirklich niemandem gelegen sein. Insofern könnte sich Schröders Reise noch als durchaus dienlich herausstellen. Putin wieder ins Boot zu holen und seinen Einfluss auf den Kreml-Chef zugunsten einer diplomatischen Lösung des Ostukraine-Konflikts geltend zu machen - das wäre ein wahrer Freundesdienst Schröders. Nicht nur an Putin, sondern an der ganzen Welt.
auf der Hand. Sein Kumpel Wladimir aus St. Petersburg ist derzeit einer der unbeliebtesten Politiker weltweit. Und auch der Altkanzler tut sich - scheinbar - keinen Gefallen, seinen 70. mit Pomp und Putin in Petersburg nachzufeiern; frei nach dem Motto: "Hol' mir mal 'ne Flasche Krimsekt!" Doch diese Empörung ist ziemlich wohlfeil - und vor allem ist sie voreilig. Gerhard Schröder ist dies- und jenseits seiner Kanzlerschaft als Mann klarer Worte bekannt. Und er ist einer der wenigen Westpolitiker, die einen unmittelbaren Zugang zum Alphatier Putin haben - der russische Präsident hört auf seinen Freund und Gas-Lobbyisten Gerd. Wer sagt eigentlich, dass hinter verschlossenen Türen nicht auch ordentlich Klartext gesprochen wurde in St.<ET>Petersburg? Denn auch das gehört sich unter Freunden: Einander gehörig die Meinung zu sagen, wenn es denn notwendig ist. Wer jetzt also mahnend mit dem Finger auf den Altkanzler zeigt und den Besuch als verwerflich geißelt, sollte sich auch klar darüber sein, was denn die Alternative zum freundschaftlichen Dialog wäre. Wer nicht miteinander redet, der kann auch nicht auf den anderen hören. Deutschland und die EU müssen mit Russland im Gespräch bleiben; alles andere würde die ohnehin kritische Situation nur noch mehr eskalieren lassen. Und daran kann hierzulande nun wirklich niemandem gelegen sein. Insofern könnte sich Schröders Reise noch als durchaus dienlich herausstellen. Putin wieder ins Boot zu holen und seinen Einfluss auf den Kreml-Chef zugunsten einer diplomatischen Lösung des Ostukraine-Konflikts geltend zu machen - das wäre ein wahrer Freundesdienst Schröders. Nicht nur an Putin, sondern an der ganzen Welt.
OTS: Weser-Kurier newsroom: http://www.presseportal.de/pm/30479 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2
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