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26.07.2013 21:32:59

Weser-Kurier: Über Hannelore Kraft schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 27. Juli 2013:

Bremen (ots) - Es ist nicht abwegig, der Landesmutter Nordrhein-Westfalens eine tragende Rolle auf Bundesebene zuzutrauen. Das liegt, nicht zuletzt, eben an dieser Rolle, in die sie vor der Landtagswahl geschlüpft ist. Oder sich geworfen hat. Als "die Hannelore" knuddelte und kumpelte sie sich vor gut einem Jahr mit Mordserfolg durch den Wahlkampf. Demoskopen bescheinigten ihr, dass sie als Kanzlerkandidaten nicht nur deutlich bessere Chancen hätte als Steinbrück, Steinmeier und Gabriel, sondern auch als die Original-"Mutti" in Berlin. Auf politische Versprechen ließ sich die Sozialdemokratin damals nicht festnageln. Sie blieb grundsätzlich. Die Wahlkampfslogans: "Currywurst ist SPD" und "NRW im Herzen". Und dieses Mal? Im Vergleich zum Wahlkampf 2012 hat Hannelore Kraft zwar ihre ganze Lebensphilosophie in Worte gefasst - aber tatsächlich reichte ein kleiner Hinweis, dass sie nach der Wahl im Herbst eine große Koalition nicht kategorisch ausschließt. Und diese Bemerkung lässt im nervösen Berlin wilde Spekulationen ins Kraut schießen, ob und wann Hannelore Kraft die Umzugskartons packen wird. Nur ein kleiner politischer Schlenker in den Sommerferien und doch eine hübsche Vorstellung: Kraft und Merkel als Doppelspitze, als Doppelmutter einer großen Koalition, Seite an Seite im Kanzleramt, mütterlich jeweils auf ihre Art. Da Mutter Kraft robust, hemdsärmelig, sich für wenig zu schade, wenn die Fotografen warten. Hier Mutter Merkel, nüchtern, humorlos, durchsetzungsstark. Die perfekte Ergänzung, ein Gespann für die legendäre Methode des Kleinkriegens, wie man sie aus Verhörszenen im Kino kennt: guter Bulle, böser Bulle. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wen die Damen gemeinsam in die Zange nehmen: Horst Seehofer, Sigmar Gabriel, Ursula von der Leyen, Peer Steinbrück ... Kraft könnte sich eine große Koalition auf Bundesebene vorstellen. Na und? Sie ist nicht die einzige in der SPD. Und das Leben lehrt, dass die, die eine solche Koalition eben noch weit von sich gewiesen haben, das komplett vergessen, wenn sie in dem Bündnis eine tragende Rolle spielen können.

Originaltext: Weser-Kurier Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2

Pressekontakt: Weser-Kurier Produzierender Chefredakteur Telefon: +49(0)421 3671 3200 chefredaktion@Weser-Kurier.de

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