27.06.2013 21:14:58
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Weser-Kurier: Über Internet-Sicherheit schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 28. Juni 2013:
Bremen (ots) - Wir dürfen gewiss sein: Das Internet bietet eine
absolut sichere Möglichkeit der Nachrichtenübermittlung." Es war das
Jahr 1987, als der damalige Bundesforschungsminister Heinz
Riesenhuber im Parlament von einer Technologie schwärmte, die den
meisten Deutschen damals wie pure Science Fiction vorkommen musste.
26 Jahre später aber gibt's die Generation Internet, Milliarden
Menschen in aller Welt googeln, twittern und mailen - und spätestens
seit der Enthüllung der US-amerikanischen und britischen
Internet-Spähprogramme dürfte auch dem naivsten Nutzer klar sein: Das
weltweite Netz bietet viel - nur keine sichere Möglichkeit der
Nachrichtenübermittlung. Verwundern muss allenfalls, wie naiv
Experten wie der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar auf die
Affäre reagieren: Private Mails sollten verschlüsselt werden, um sie
dem Zugriff der Späher zu entziehen, lautet sein Rat. Das mag in der
Theorie zwar gut gedacht sein - in der Praxis aber nicht zu
realisieren. Absender und Empfänger müssten, um die Schaar'schen
Empfehlungen zu befolgen, auf ihren Rechnern ein und dieselbe
Verschlüsselungs-Software installiert haben. Und: Wer solchen Aufwand
betreibt, macht sich aus Sicht der Geheimdienste erst recht
verdächtig - wird da statt einer harmlosen Verabredung zur Party
nicht möglicherweise der Plan zum Bau einer Bombe durchs Netz
geschickt? So werden die staatlichen Schnüffler schnell Mittel und
Wege finden, um auch bei verschlüsselten Mails mitlesen zu können.
Dabei sind Mails nicht das größte Problem: Wie bei den fast aus der
Mode gekommenen, von jedem Briefträger zu lesenden Postkarten sollten
auch elektronische Botschaften keine wirklich sensiblen Informationen
enthalten. Wer diese Regel missachtet, ist selbst schuld. Viel
schwerer wiegt die persönliche Komplett-Überwachung durch
Internet-Suchmaschinen, soziale Netzwerke und Satellitennavigation,
gegen die nur totale Internet- und Navigations-Verweigerung helfen
würde. So aber entblößt jeder Nutzer durch sein Klicken und Surfen
ganz freiwillig selbst Details seiner Persönlichkeit.
DDR-Stasi-Minister Erich Mielke wäre gelb vor Neid.
Originaltext: Weser-Kurier Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2
Pressekontakt: Weser-Kurier Produzierender Chefredakteur Telefon: +49(0)421 3671 3200 chefredaktion@Weser-Kurier.de
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