02.07.2013 20:59:58
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Weser-Kurier: Zum Abwerben von Erzieherinnen schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 3. Juli 2013:
Bremen (ots) - Es ist das bekannte Gesetz von Angebot und
Nachfrage: Was begehrt ist, steigt im Preis. So versuchten vor vier
Jahren Baden-Württemberg und Hamburg, Lehrer aus dem Nordosten der
Republik mit dem Versprechen von satten Gehaltsaufschlägen und
Verbeamtung an ihre Schulen zu lotsen. Länder wie
Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg fürchteten die Auswanderung
ihrer Pädagogen in die reichen Länder - und legten notgedrungen beim
Einkommen ihrer Lehrer etliche Scheine drauf. Eine ähnliche
Entwicklung zeichnet sich nun bei den Erzieherinnen ab. Vermögende
Städte wie Stuttgart wollen den Lockruf des Geldes ertönen lassen, um
den ab August geltenden Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz personell
absichern zu können. Wird der Ruf gehört, werden auch ärmere Kommunen
beim Gehalt ihrer Kindergärtnerinnen nachbessern müssen. Den
Erzieherinnen mag's recht sein: Schließlich zählt ihr Beruf noch
immer zum Niedriglohn-Bereich - ebenso wie jener der Pflegekräfte.
Auch hier müssen höhere Einkommen den Beruf schleunigst attraktiver
machen - sonst ist der gefürchtete Pflegenotstand in Deutschland wohl
nicht mehr abzuwenden. So können Abwerbeaktionen durchaus ein Beitrag
zur sozialen Gerechtigkeit sein. Andererseits muss aber klar sein: Am
Ende werden die Leistungen teurer. Familien müssen sich auf steigende
Kita-Beiträge einrichten; auf die Kommunen kommen generell höhere
Zuschüsse an die Einrichtungen zu sowie Kosten-Übernahmen für
einkommensschwache Familien. Und das bedeutet: Die Städte und
Gemeinden werden ihre Bürger zur Kasse bitten müssen - beispielsweise
durch höhere Gebühren oder Steuern. Oder durch die Kürzung von
anderen Ausgaben etwa für Kultur. Ähnliches gilt natürlich bei den
Pflegekräften, die ebenfalls besser bezahlt werden müssen: Nur sind
es hier nicht die Kommunen, die an der Finanzschraube drehen werden,
sondern die Kranken- und Pflegekassen. Der Rechnungsempfänger aber
ist stets der Gleiche: der Bürger. Für ihn brechen teure Zeiten an.
Originaltext: Weser-Kurier Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2
Pressekontakt: Weser-Kurier Produzierender Chefredakteur Telefon: +49(0)421 3671 3200 chefredaktion@Weser-Kurier.de
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