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25.11.2013 21:57:06

Weser-Kurier: Zur Forschung mit Geldern des Pentagons schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 26. November 2013:

Bremen (ots) - Das Pentagon hat offenbar genug Geld, um nicht nur im eigenen Land, sondern auch im Ausland in Wissen zu investieren. Millionen fließen aus dem Verteidigungshaushalt in Forschungsprojekte an deutschen Unis. Im Prinzip wird also mit Steuergeldern der Amerikaner Wissenschaft in Deutschland bezahlt. Doch ist Forschung noch frei, wenn das Pentagon sie bezahlt? Darf ein Wissenschaftler Geld bei einer Unterabteilung der amerikanischen Luftwaffe beantragen? In Bremerhaven wird mit Mitteln des Pentagon erforscht, wie man besser erkennen kann, ob sich ein Wal nähert. Ein Projekt an der Bremer Uni beschäftigt sich damit, was geschieht, wenn Meteoriten in der Erdatmosphäre verglühen. Die Fragen, für deren Beantwortung das Pentagon zahlt, sind in Bremen weit entfernt von einer leicht erkennbaren militärischen Nutzung. Das ist Grundlagenforschung. Dennoch ist gut vorstellbar, weshalb sich die US-Luftwaffe - ganz grundsätzlich - dafür interessiert, was in der Atmosphäre geschieht: dort, wo Raketen und Drohnen fliegen. Es ist aber auch offensichtlich, dass dieses Wissen noch für vieles andere bedeutsam sein kann, zum Beispiel für unsere Erkenntnisse zum Klimawandel. Wenn Militär und Forschung in einem Satz genannt werden, funktioniert der Reflex des Aufschreis ausgezeichnet. Da ist von Satelliten-Forschung an der Uni die Rede. Dabei wird hier nicht für Satelliten geforscht, sondern mit Satelliten: Sie dienen den Forschern als Werkzeug und liefern Daten aus der Atmosphäre. Da ist sofort von Auftragsforschung für das Pentagon die Rede, auch wenn sich die Wissenschaftler mit einer Beschreibung ihres Forschungsinteresses selbst um die Gelder beworben haben. Gewiss: Interessen werden auch davon gesteuert, wofür es Geld gibt und was machbar ist. Doch ist das schon Auftragsforschung? Aufhorchen lassen kann allerdings, dass es an der Uni offenbar noch gar keine Debatte darüber gegeben hat, ob man überhaupt Geld vom Pentagon beantragen will oder nicht. Von dem angestrebten Problembewusstsein für Grenzen ist man in diesem Aspekt noch weit entfernt.

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Pressekontakt: Weser-Kurier Produzierender Chefredakteur Telefon: +49(0)421 3671 3200 chefredaktion@Weser-Kurier.de

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