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18.05.2014 18:59:58

Westdeutsche Zeitung: Erdogan schadet seinem Land = Von Werner Kolhoff

Düsseldorf (ots) - Schon 2008 bei seiner umstrittenen Rede in Köln verwies Recep Tayyip Erdogan auf die Einwanderer in den USA, um zu verdeutlichen, was er meinte. Integration ja, aber keine Assimilation. Die sei ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Tatsächlich haben sich Iren, Spanier, selbst Deutsche in den Vereinigten Staaten über Generationen hinweg eine erstaunliche kulturelle Identität bewahrt, und das ist überhaupt kein Problem. Wer je bei der Steubenparade in New York war, weiß das. Aber nie hat ein irischer, spanischer oder deutscher Ministerpräsident auf amerikanischem Boden Stimmung für sich und seine Partei gemacht, nie hat einer die ausgewanderten Bürger seines Landes zu benutzen versucht, um innenpolitische Konflikte auszutragen. Genau das tat Erdogan 2008 in Köln, das tat er 2011 in Düsseldorf und das wird er aller Voraussicht nach erst recht am nächsten Wochenende in Köln wieder tun. Die Erklärung, es handele sich nicht um eine Wahlkundgebung, sondern nur um eine Jubiläumsveranstaltung aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der Union Europäisch-Türkischer Demokraten ist ein Witz: Das ist die Vorfeldorganisation der türkischen Regierungspartei AKP im Ausland. Erdogan, der den deutschen Bundespräsidenten erst vor kurzem bei dessen Türkeibesuch beschimpft hat, missbraucht sein Gastrecht in eben diesem Deutschland mit seinem Auftritt. Aber mehr noch: Er schadet den Türken in Deutschland, egal ob sie Türken bleiben wollen, die deutsche Staatsbürgerschaft haben oder beide Staatsangehörigkeiten, weil er die von ihm im eigenen Land erzeugte politische Konfrontation in ihren neuen Lebensalltag trägt. Er versucht, sie wieder zurückzuwerfen auf eine Rolle als Türken, obwohl sie längst Mitbürger sind. Er instrumentalisiert sie für seinen Kurs der Polarisierung. Und er schadet, einen Tag vor der Europawahl, der europäischen Perspektive der Türkei, denn noch dem Letzten wird klar werden: Mit diesem Ministerpräsidenten, der Korruption deckt, der Minderheiten verfolgt, der Demokratie, Rechtsstaat und Pressefreiheit einschränkt, der selbst die Angehörigen des Grubenunglücks verhöhnt, kann die Türkei nie und nimmer EU-Mitglied werden.

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Pressekontakt: Westdeutsche Zeitung Nachrichtenredaktion Telefon: 0211/ 8382-2370 redaktion.nachrichten@wz.de www.wz.de

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