10.06.2013 19:56:58
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Westdeutsche Zeitung: Salafisten in NRW bauen ihre Basis rasant aus = von Peter Lausmann
Die Behörden haben zwar viele Werkzeuge gegen den Salafismus, doch
deren Wirksamkeit ist zweifelhaft. Den Reisepass zu entziehen ist
fast schon ein Zeichen weltfremder Hilflosigkeit. Wer in den Dschihad
den "Heiligen Krieg" - will, der wird auch ohne das rote Büchlein
seinen Weg finden. Und selbst wenn nicht: Die kriegerische Ideologie
findet der Betreffende auch hier - auf dem eigenen Computer über das
Internet.
Es würde zu kurz greifen, nur auf die Krisengebiete und die ursprüngliche Heimat des Islamismus zu schauen. Insofern tut Innenminister Ralf Jäger gut daran, alle Kräfte im Land zu mobilisieren, um Jugendliche vor den radikalen Menschenfängern zu schützen. Der wichtigste Part kommt dabei wohl den Vertretern des friedliebenden Islams zu. Nur sie können glaubhaft vom Dschihad abraten und falsche Interpretationen des Koran widerlegen. Mit ihrem Engagement stehen und fallen Projekte wie das Hilfsprogramm "Wegweiser".
Nur wenn es gelingt, die Trennlinien in vielen Köpfen nicht mehr zwischen den Religionen, sondern zwischen friedlich und kriegerisch verlaufen zu lassen, kann der Salafismus ausgebremst werden. Dazu gehört es, den friedlichen Islam als Teil der deutschen Gesellschaft anzuerkennen und Imame und Gemeinden als Partner auf Augenhöhe einzubinden. Nur so kann es gelingen, dass sich Jugendliche nicht mehr zwischen ihrer Kultur, Gesellschaft und Religion verlieren und abdriften.
Originaltext: Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
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