27.12.2013 20:49:58

Westfalenpost: Zum Einfluss der Migranten auf die deutsche Sprache: Es gilt das gesprochene Wort

Hagen (ots) - Schon die alten Griechen haben es in ihrer Philosophie anerkannt: "panta rhei", was bedeutet "alles fließt". In ganz besonderer Weise gilt dies auch für die Sprache; man nehme sich nur einmal eine alte Luther-Bibel oder ein gutes Goethe-Gedicht zur Hand. . .

Dass in unserer schnelllebigen Gegenwart auch die Sprache eine höhere Wandlungsschlagzahl vorlegt, muss da nicht verwundern. Dennoch verärgert es vor allem jene Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die deutsche Sprache vor vermeintlicher Unterwanderung oder Verwässerung zu schützen. Allein, ihr Verdruss wird nicht als Bollwerk genügen, denn es ist die schiere Menge von 16 Millionen Migranten, die ihre jeweilige Muttersprachlichkeit mit dem Deutschen konfrontieren und es dabei allmählich in seinen markanten Konturen mehr und mehr abschleifen.

Verhindern lässt sich dieser Prozess nicht, vielleicht aber abmildern. Dazu bedarf es einer möglichst flächendeckenden Sprachschulung, einer schnellen Eingreiftruppe in Sachen Bildungskompetenz. Wird das versäumt - und so läuft es ja derzeit -, dann gewinnt die Straße die Sprachhoheit, dann gilt das gesprochene Wort in buchstäblicher Form. Und auch daran sei erinnert: Es ist nicht die Aufgabe des Duden, hier steuernd einzugreifen, sondern lediglich zu protokollieren.

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