ATX
22.07.2016 14:28:00
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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX gibt Teil der Gewinne ab
Somit ist der ATX vorerst an seinem Niveau vor dem britischen EU-Referendum abgeprallt. Vor knapp einem Monat war der heimische Leitindex nach fünf Gewinntagen in Folge auf 2.242,11 Einheiten geklettert. Nach dem überraschenden Sieg der EU-Gegner rutschte der ATX bis auf 1.981,93 Punkte ab, nun scheint das Level vor dem Referendum wieder greifbar. Börsianer machen vor allem das Hoffen der Anleger auf geldpolitische Lockerungen der wichtigsten Notenbanken für die rasche Aufholjagd an den Aktienmärkten verantwortlich.
Zu einer geldpolitischen Lockerung könnte sich die britische Notenbank Bank of England (BoE) bereits bei ihrer nächsten Zinssitzung Anfang August hinreißen lassen. Denn das Brexit-Votum ließ die britische Wirtschaft so stark schrumpfen wie seit April 2009 nicht mehr. Der gemeinsame britische Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister rutschte auf 47,7 Punkte nach 52,4 Zählern im Vormonat. Damit fiel das auf Basis einer Umfrage des IHS Markit-Instituts ermittelte Barometer unter die Schwelle von 50 Punkten, ab der es Wachstum signalisiert.
Dennoch erholen sich auch einige Aktien im ATX, die besonders stark von dem überraschenden "Leave" der Briten getroffen wurden. So legten Wienerberger 1,81 Prozent zu. Die Aktie des in Großbritannien engagierten Baustoffkonzerns hatte nach dem Brexit-Votum besonders deutlich unter dem Wahlentscheid gelitten.
Unter den Gewinnern fanden sich auch die OMV, die Aktie des Öl- und Gaskonzerns kletterte um 1,77 Prozent auf 24,76 Euro. Die Analysten der UBS bewerten die Anteilsscheine der OMV nach einem Quartalszwischenbericht mit einem Kursziel von 21,00 Euro pro Aktie. Ihr Anlagevotum bestätigen die UBS-Analysten mit "Sell".
In den kommenden Wochen könnte an der Wiener Börse die in Österreich anlaufende Berichtssaison Impulse liefern. Einen ersten Vorgeschmack bieten die am Freitag nach Handelsschluss anstehenden Zahlen der Telekom Austria. Die Telekom dürfte im zweiten Quartal 2016 deutlich weniger Gewinn als im Vorjahreszeitraum gemacht haben. Beim Umsatz rechnen Analysten der Erste Bank und der Raiffeisen Centrobank (RCB) aber mit einem leichten Zuwachs von durchschnittlich drei Prozent. Die Telekom-Papiere rangierten mit einem Minus von 0,62 Prozent unter den schwächsten Werten im prime market.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 13.18 Uhr bei 2.238,39 Punkten, das Tagestief lag zur Eröffnung bei 2.206,34 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 0,64 Prozent bei 1.141,81 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 22 Titel mit höheren Kursen, 14 mit tieferen und zwei unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 2.825.573 (Vortag: 2.680.279) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 74,92 (76,10) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 426.831 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 20,60 Mio. Euro entspricht.
(Schluss) emu/nuk
ISIN AT0000999982
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