ATX
01.09.2015 18:02:00
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Wiener Börse (Schluss) 2 - China-Sorgen bescheren ATX Minus von 2%
Somit beginnt der September an den Börsen rund um den Globus mit dem Thema, das bereits den August dominiert hatte: Mit der Furcht der Anleger vor einem Einbruch der chinesischen Wirtschaft. In der vergangenen Woche hatte der Börsenrutsch in China milliardenteure Schockwellen an die Märkte allerorts gesendet, bis das chinesische Regime mittels Stützungskäufen dem Abverkauf Einhalt geboten hatte.
Nun bekommen die Ängste vor einem Abschwung neuen Nährboden: So ist die chinesische Industrieproduktion auf ihren tiefsten Stand seit März 2009 gesunken. Auch Chinas Dienstleistungssektor, zuletzt noch Hoffnungsschimmer, verlor an Schwung. Dass die chinesische Führung unterdessen über 100 Journalisten und Hedgefonds-Manager verhaften ließ, weil sie die vermeintlich Schuldigen am letztwöchigen Börsenrutsch sein sollen, wertet ein Wiener Händler als "blanke Panik".
Ein Analyst der Rabobank resümiert gegenüber dem "Guardian": "Das Problem ist, dass trotz kurzer Hoffnungsschimmer wie der Aufwärtsrevision des US-Wirtschaftswachstums die Schwäche in China das überschattende Thema bleibt. Diese Sorge ist an den Märkten kaum zu zerstreuen."
Schwache Konjunkturdaten aus Europa und den USA erhöhten die Bange der Investoren. So wuchs der August-Einkaufsmanagerindex (PMI) für Spaniens Industrie so langsam wie seit Oktober 2014 nicht mehr. Und auch jener für Italiens verarbeitendes Gewerbe war mit seinem Rückgang auf ein Siebenmonats-Tief keine veritable Stimmungskanone an den Börsen.
Dass auch noch der französische Industrie-PMI im August schneller schrumpfte als angenommen, passte ins trübe Bild. Auch aus den USA kamen unerbauliche Konjunkturnachrichten: Dort fiel das Industriewachstum im August auf seinen Tiefststand seit über zwei Jahren. Infolge startete auch die Wall Street tiefrot, die Wiener Börse rutschte gegen Sitzungsende auf ihre Tagestiefststände.
Europaweit standen insbesondere Bankaktien auf den Verkaufslisten, der Sektor verlor in einem Branchenvergleich 3,1 Prozent: In Wien knüpften knüpften Raiffeisen mitknüpften Raiffeisen mit minus 4,35 Prozent an ihr klares Vortagesminus von über 3 Prozent an, Erste Group gaben 1,62 Prozent ab.
Auch Buwog notierten mit minus 1,93 Prozent auf 18,50 Euro klar schwächer. Die Aktie des Wohnimmobilienkonzerns hatte am Vortag nach Zahlen noch 1,9 Prozent zugelegt. Heute äußerten sich die Analysten der Baader Bank und von Berenberg zum gestrigen Zahlenwerk, der gemeinsame Tenor lautete "solide", beide Häuser bleiben bei ihren Kaufempfehlungen. Das Berenberg-Kursziel wurde leicht von 21 auf 22 Euro erhöht, jenes von Baader bleibt bei 20 Euro.
Positiv verlief der Handelstag für die Papiere von Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) - sie legten trotz einer negativen Analystenstimme 3,00 Prozent auf 50,16 Euro zu. Zuvor hatten die Experten der Raiffeisen Centrobank (RCB) ihr Kursziel von 48,0 Euro auf 45,00 Euro gesenkt und ihre Verkaufsempfehlung "Reduce" bestätigt.
(Forts.) emu/nuk
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