16.03.2022 17:52:00

Wiener Börse (Schluss) 2 - Erste Group und RBI springen hoch

Die Wiener Börse hat am Mittwoch starke Kursgewinne verbucht. Der heimische Leitindex ATX steigerte sich um 3,27 Prozent auf 3.312,22 Punkte. Auch an den europäischen Leitbörsen herrschte eine klar positive Tendenz vor. Hoffnungen auf Fortschritte bei den Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland wirkten merklich unterstützend.

Knapp drei Wochen nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine werden die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau über ein Kriegsende konkreter. Es würden Dokumente ausgearbeitet für mögliche direkte Gespräche zwischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak laut einem Interview mit dem US-Sender PBS.

Am heimischen Aktienmarkt stemmte sich die OMV-Aktie mit einem Abschlag von zwei Prozent gegen den Aufwärtsschub. Der teilstaatliche Öl- und Gaskonzern will die Öl- und Gasförderung langfristig ganz einstellen und künftig vor allem im Chemiebereich wachsen. Als konkretes Zwischenziel soll die Öl- und Gasproduktion bis 2030 um ein Fünftel reduziert werden - trotzdem soll der Gewinn stabil bleiben, und den Aktionären wird eine wachsende Dividende in Aussicht gestellt.

Die kräftigsten Zugewinne aus Branchensicht gab es in Wien bei Bankaktien zu sehen. Erste Group standen mit plus 9,3 Prozent am oberen Ende des Kurszettels, gefolgt von Raiffeisen Bank International, die um 7,9 Prozent zulegen konnten. BAWAG steigerten sich um 4,4 Prozent.

Im Technologiebereich kletterte die AT&S-Aktie um 6,5 Prozent hoch. voestalpine stärkten sich um 5,5 Prozent. Die Porr-Aktie baute ein Plus von 6,3 Prozent. Im Vorfeld der am Donnerstag geplanten Zahlenvorlage fielen Verbund-Anteilsscheine um 1,5 Prozent. Von der APA befragte Analysten erwarten für das Geschäftsjahr 2021 des Stromversorgers leichte Rückgänge beim Umsatz, aber einen höheren operativen Gewinn.

Zumtobel schlossen mit einem Aufschlag von 5,2 Prozent bei 7,48 Euro. Die Analysten von Raiffeisen Research haben ihre Kaufvotum ("Buy") für die Papiere des Vorarlberger Leuchtenherstellers bestätigt. Das Kursziel wurde hingegen von 11,0 auf 10,0 Euro leicht nach unten angepasst.

Nach Börsenschluss in Europa rückt dann die US-Notenbank Fed in den Fokus, sie entscheidet über die erste Erhöhung des Leitzinses seit Beginn der Coronavirus-Pandemie. Der Leitzins liegt derzeit noch in der extrem niedrigen Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent. Experten rechnen wegen der anhaltend hohen Inflationsrate nun mit einer Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte. Nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung wird Notenbankchef Jerome Powell einen Ausblick auf den weiteren Kurs der Geldpolitik geben.

ste/sto

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