13.12.2023 11:21:00

Wifo: Bundesländer im 2. Quartal mit weniger Wirtschaftswachstum

Die regionale Konjunktur hat sich im zweiten Quartal 2023 weiter eingetrübt. Das zeigen Daten des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo. Die Wirtschaftslage sei demnach weiterhin geprägt von Preissteigerungen infolge der COVID-Pandemie und des Ukraine-Krieges sowie gestiegener Zinsen. Die Eintrübung sei unterschiedlich stark, aber in allen Bundesländern spürbar gewesen. Betroffen waren vor allem Industrie und Bau, der Tourismus und die Beschäftigung entwickelten sich besser.

Der Abschwung in der österreichischen Industrie habe sich im ersten Halbjahr bereits abgezeichnet, im dritten Quartal sank die reale Wertschöpfung des produzierenden Bereichs laut Wifo-Schnellschätzung um weitere 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahr lag der Rückgang bei 1,5 Prozent. In den Bundesländern, für die erst Daten aus dem zweiten Quartal vorliegen, schrumpfte die Sachgütererzeugung vor allem im Vorarlberg (-5,7 Prozent), Niederösterreich (-4,9 Prozent) und der Steiermark (-4,8 Prozent).

In der Bauwirtschaft verzeichneten die realen Investitionen im zweiten Quartal laut Statistik Austria ein Minus von 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nach -3,6 Prozent im ersten Quartal. Besonders betroffen war der Hochbau, wo die abgesetzte Produktion im Burgenland, Oberösterreich, Tirol und Kärnten sogar negative Wachstumsraten im zweistelligen Bereich aufwies. Insgesamt entwickelte sich die abgesetzte Bauproduktion mit Ausnahme von Wien und dem Burgenland weniger dynamisch, in einigen Bundesländern ging sie zurück. Auch hier deuten Branchenbefragungen für die kommenden Monate nicht auf Erholung hin.

Der Tourismus entwickelte sich hingegen besser als erwartet. Auf regionaler Ebene überstieg die Zahl der Nächtigungen im zweiten Quartal in fast allen Bundesländern das Vor-Pandemie-Niveau von 2019. Wien und Niederösterreich bilden die Ausnahme, hier legte die Zahl der Nächtigungen dafür im zweiten Quartal zum Vorjahr am stärksten zu. Auch der Ausblick auf die aktuelle Wintersaison 2023/24 ist optimistisch.

Auf den regionalen Arbeitsmärkten, für die bereits Daten für das dritte Quartal vorliegen, beobachtet das Wifo eine abgeschwächte, aber angesichts der aktuellen Wirtschaftslage robuste Dynamik. Die Beschäftigung habe sich in allen Bundesländern, vor allem im Dienstleistungsbereich und in der Herstellung von Waren, positiv entwickelt. Die Arbeitslosenzahlen legten allerdings, mit Ausnahme von Tirol, ebenfalls zu.

cgh/kan

(APA)
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