22.01.2016 15:19:48
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Wirtschaft: Dauerhafte Flüchtlings-Lösung nur gesamteuropäisch möglich
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Führende Vertreter der deutschen Wirtschaft haben sich für eine gesamteuropäische Lösung des Flüchtlingszustroms ausgesprochen und vor einer Beschädigung des Schengen-Raumes des freien Personenverkehrs gewarnt.
"Unsere gemeinsamen Werte verpflichten uns, die wachsenden Flüchtlingszahlen als europäische Herausforderung anzunehmen", erklärten die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, der Bundesverband der Deutschen Industrie und der Zentralverband des Deutschen Handwerks. Nur durch EU-weite solidarische Anstrengungen, denen sich kein Mitgliedsstaat entziehen dürfe, seien die Probleme zu meistern.
Die drei Verbandspräsidenten Ingo Kramer, Ulrich Grillo und Hans Peter Wollseifer unterstützten die Bundesregierung, die sich für ein abgestimmtes Vorgehen und eine faire Lastenteilung in Europa einsetze. "Eine Beschädigung oder gar Scheitern des Schengen-Raums wäre ein schwerwiegender Rückschlag für die Europäische Union und ihre Bürgerinnen und Bürger, für die Reisefreiheit und ungehinderte grenzüberschreitende Geschäftstätigkeit von elementarer Bedeutung sind", warnten sie vor der Schließung von Grenzen.
BDA, BDI und ZDH traten in ihrer gemeinsamen Erklärung dafür ein, "dass Deutschland weiterhin seinen Beitrag zur Bewältigung der Flüchtlingskrise leistet". Es sei aber auch richtig, dass die Bundesregierung Maßnahmen ergriffen habe, um die Asylverfahren massiv zu beschleunigen und die Voraussetzungen für eine schnelle Rückführung abgelehnter Asylbewerber zu schaffen.
Herkunftsländer, die sich weigern, ihre Staatsbürger zurückzunehmen, sollen nach Ansicht der Wirtschaft "durch diplomatischen, notfalls auch massiven politischen Druck" dazu bewegt werden, ihre Praxis zu ändern. Die Verbandspräsidenten stellten sich auch hinter die Anstrengungen für eine wirksame Sicherung der EU-Außengrenzen und forderten, die Hürden zur Abschiebung von verurteilten Straftätern zu senken.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/bam
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January 22, 2016 08:49 ET (13:49 GMT)
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