03.01.2014 11:11:31
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'Wirtschaftsweiser' Feld: Euro-Länder brauchen noch einen langen Atem
Allerdings sei es schwer, langfristig verantwortungsvoll zu handeln, so der Ökonom. Man müsse dafür sorgen, dass der Reformeifer in den Regierungen der Eurozone erhalten bleibe. Das sei wichtig für den Erhalt des Euro. Sollte es etwa in Griechenland im Rahmen einer Verschärfung der politischen Lage zu einem Austritt des Landes aus dem Euro kommen, dann würde die Eurozone wieder vor Problemen stehen.
Umso wichtiger sei es, bei der Schaffung neuer Strukturen, etwa der Bankenunion, keine falschen Anreize zu setzen, forderte Feld weiter. So dürfe die europäische Haftung für Banken erst einsetzen, wenn Eigentümer und Gläubiger zur Verantwortung gezogen und nationale Haftungsmöglichkeiten ausgeschöpft wurden. "Man wird vermeiden müssen, die Gemeinschaftshaftung zu massiv auszubauen", das wäre sonst ein falscher Anreiz für viele Länder. Die EZB sei schnell genug mit dem Aufbau ihrer Bankenaufsicht, meinte Feld. Aber er kritisierte, dass die EU-Staaten zum Teil blockieren und nur möglichst wenig zur Refinanzierung beitragen wollen.
Um die Kluft zwischen den Staaten zu verkleinern, müsse die Krisenpolitik vor allem die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen steigern. Dazu seien eine Kostenentlastung und eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes nötig. Ein verkrusteter Arbeitsmarkt führe dazu, dass Investitionen ausbleiben und Menschen nur sehr zögerlich angestellt werden. Feld ist daher auch gegen den Mindestlohn in Deutschland, damit mache man mit Mühe gewonnene Flexibilität im unteren Lohnbereich zunichte und schaffe "ohne Not" Arbeitslosigkeit bei gering Qualifizierten./tsk/APA/jkr/jsl
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