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23.02.2016 19:07:37

Wo bleiben die kranken Kinder in der Pflegeausbildungsreform?

Berlin (ots) - Morgen stellt Staatssekretär Laumann, der Bevollmächtige der Bundesregierung für die Pflege, die Website www.generalistikjetzt.de vor. Dies ist ein ungewöhnlicher Weg, um für Unterstützung für das Pflegeberufsgesetz der Bundesregierung zu werben. Darin sollen die bisherigen Ausbildungen zur Altenpflege, zur Krankenpflege und Kinderkrankenpflege in einer Pflegeausbildung zusammengefasst werden. Die Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland (GKinD) nimmt den Vorstoß Laumanns zum Anlass, um darauf hinzuweisen, dass der Entwurf für das Pflegeberufsgesetz zu einer drastischen Verschlechterung der Kinderkrankenpflege führen wird, wenn er in der jetzigen Form verabschiedet würde.

Die Pflege von Kindern erfordert eine spezielle Ausbildung, weil Kinder keine kleinen Erwachsenen sind, sondern sie je nach Alter besondere Anforderungen an die Pflegepersonen stellen. Für die Pflege von Kindern wird spezielles Fachwissen benötigt, das nicht am Rande einer generalistischen Ausbildung, die vor allem auf die Pflege kranker und alter Menschen vorbereitet, erworben werden kann.

Junge Menschen (meist Abiturientinnen und Abiturienten) entscheiden sich, beruflich mit Kindern zu arbeiten und nicht vorrangig Pflegende/r zu sein. Für diese wäre eine generalistische Pflegeausbildung nicht mehr attraktiv.

Vor allem Kinderkrankenpflege ist heute mitunter sehr komplex: Pflegende tragen sowohl Verantwortung für 500 g leichte Frühgeborene als auch für Säuglinge, Kleinkinder, Schulkinder bis hin zu Jugendlichen. Sie sie müssen mit den zunehmend chronischen Erkrankungen in den verschiedenen Altersstufen umgehen und trotzdem eine altersgerechte Entwicklung der Patienten fördern. Andreas Wachtel, Vorstandsvorsitzender der GKinD: "Das adäquate Fachpersonal für die Pflege von Kindern sind Kinderkrankenschwestern und -pfleger. Diese haben den nächsten Zugang zu ihren kleinen Patienten und den Eltern. Wir verstehen, dass der Gesetzgeber die Pflegeausbildung reformieren und an EU-Vorgaben anpassen möchte. Aber dies darf nicht zu Lasten der Pflege von Kindern gehen. Das Berufsbild der Kinderkrankenpflege muss unbedingt erhalten bleiben!"

Die GKInD hat mit vielen anderen Verbänden, die sich seit Jahrzehnten der Kindergesundheit verschrieben haben, einen Kompromissvorschlag erarbeitet, wie im Rahmen der geplanten generalistischen Ausbildung die Kinderkrankenpflege erhalten werden könnte. Dazu der GKinD-Vorsitzende "Wir hoffen, dass die gesundheitspolitischen Akteure diesen aufgreifen und stehen für Gespräche bereit."

OTS: Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V. (GKinD) newsroom: http://www.presseportal.de/nr/68085 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_68085.rss2

Pressekontakt: Jochen Scheel Geschäftsführer Tannenstr. 15 57290 Neunkirchen Fon 030.60984280 Fax 030.60984283 Jochen.Scheel@GKinD.de

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