12.10.2014 18:29:32
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WOCHENENDÜBERBLICK/11. und 12. Oktober 2014
Bankensysteme proben den Ernstfall
Die Bankensysteme in den USA und in Großbritannien werden am Montag einem Stresstest unterzogen. Dabei geht es darum, ob und wie der Ausfall eines großen Finanzinstituts verkraftet werden kann. "Wir wollen sicher gehen, dass wir künftig mit dem Ausfall einer Institution umgehen können, die bisher noch 'too big to fail' gewesen wäre", sagte der britische Finanzminister George Osborne jetzt anlässich der Tagung von IWF und Weltbank in Washington.
Großbanken stimmen 48-Stunden-Frist bei Kollaps zu
Insgesamt 18 Großbanken haben den geplanten Änderungen im Derivatehandel zur Absicherung des Finanzsystems prinzipiell zugestimmt. Wenn Aufseher künftig einschreiten müssen, um eine kollabierte Finanzfirma abzuwickeln, sollen die mit Derivatekontrakten verbundenen Sicherheiten bis zu 48 Stunden unangetastet bleiben.
Weidmann und Draghi streiten in Washington weiter
EZB-Präsident Mario Draghi und Bundesbankpräsident Jens Weidmann haben ihren Streit über die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) in Washington fortgesetzt. Bei der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank verteidigte Draghi die unkonventionellen Maßnahmen der Zentralbank, während Weidmann sich erneut skeptisch äußerte.
Draghi sieht kein größeres Risiko für Bond-Blase
Staatsanleihenkäufe durch die Europäische Zentralbank sind wieder ein Stück näher gerückt. "Wir sehen kein ernsthaftes Risiko für Blasen am Markt für Staatsanleihen", sagte Zentralbankchef Mario Draghi auf der Washingtoner Konferenz von Internationalem Währungsfonds und Weltbank in Washington.
Schäuble: Weltwirtschaft in besserer Verfassung als ihr Ruf
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sieht die globale Wirtschaft in besserer Verfassung als ihr Ruf. Es gebe "keinen Grund, die Weltwirtschaft in irgendeine Krise zu reden", sagte Schäuble am Samstag bei der Herbsttagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Washington.
US-Notenbanker Tarullo warnt vor Konjunkturrisiken
US-Notenbankgouverneur Daniel Tarullo sieht mehr Abwärts- als Aufwärtsrisiken für die großen Volkswirtschaften. Zwar scheine die US-Wirtschaft immer noch über einiges "Momentum" bei einem moderaten Wachstum zu verfügen, sagte er auf einer Konferenz des "Institute for International Finance". Die US-Notenbank müsse in der Geldpolitik aber auch andere Volkswirtschaften berücksichtigen. Tarullo zeigte sich zudem besorgt hinsichtlich der Produktivitätsentwicklung in den USA.
US-Notenbank-Gouverneur Evans will keine Zinserhöhung vor 2016
US-Notenbank-Gouverneur Charles Evans will die US-Leitzinsen noch sehr lange bei Null halten. Die US-Notenbank sollte die Zinsen zumindest bis ins erste Quartal 2016 hinein nicht erhöhen, so der Chef der Notenbankfiliale in Chicago. Dabei seien die Nullzinsen sogar noch länger vorstellbar: Die US-Notenbank könnte die Zinsen bei Null belassen, bis die Inflation auf 2 Prozent steige.
Weniger Beschwerden über Bankberater - Zeitung
Bankkunden haben sich im vergangenen Quartal bei der Finanzaufsicht Bafin seltener uber ihren Bankberater beschwert als zuvor. Von Juli bis September dieses Jahres gingen nur 345 neue Beschwerden bei der Behorde ein, sagte eine Bafin-Sprecherin dem "Tagesspiegel". Von April bis Juni hatte die Bafin dagegen 1418 neue Eingaben bekommen.
Fitschen (Dt Bank) kritisiert Bankenstrafen in USA
Jürgen Fitschen hat die hohen Strafen für Banken in den USA kritisiert. Die Strafen seien unverhältnismäßig, unlogisch und vielfach "nicht nachvollziehbar", so der Co-Vorstandschef der Deutschen Bank laut "FAZ" am Rand der Jahrestagung von IWF und Weltbank in Washington.
UNO warnt vor weiterer Ausbreitung von Ebola
Die UNO warnt vor einer weiteren Ausbreitung der Ebola-Seuche. Die Krankheit hat nun mehr als 4.000 Todesfälle gefordert. "Die Welt hat so etwas noch nicht gesehen", sagte Anthony Banbury, Leiter der UN-Kommission für die Krankheit. "Das Virus ist weit vor uns", ergänzte er.
Weiterer Ebola-Fall in den USA
In den USA gibt es einen weiteren Ebola-Fall. Ein Krankenpfleger sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte die Gesundheitsbehörde von Texas mit. Er hatte in einem Krankenhaus in Dallas den Patienten betreut, der am Mittwoch gestorben war.
Islamisten-Problem in Deutschland wächst weiter
Die Zahl der Ermittlungsverfahren gegen Kämpfer oder Unterstützer der Terrorgruppe "Islamischer Staat" steigt deutlich. "Es gibt im Zusammenhang mit IS mittlerweile Verfahren gegen mehr als 200 Beschuldigte", sagte Justizminister Heiko Maas zu "Spiegel Online". Im September hatte die Zahl der Verfahren laut dem Nachrichtenmagazin noch bei 140 gelegen.
Neuer Gipfel zwischen Putin und Poroschenko
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko will kommende Woche mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin in Mailand zu Gesprächen über die Beilegung des Konflikts im Osten des Landes zusammenkommen. Dies kündigte Poroschenko am Samstag bei einem Besuch in der ostukrainischen Stadt Charkiw an.
Neue belgische Regierung vereidigt
Viereinhalb Monate nach der Parlamentswahl ist in Belgien eine flämisch dominierte Regierung unter einem wallonischen Ministerpräsidenten vereidigt worden. Der 38-jährige liberale frankophone Regierungschef Charles Michel legte mit seinen 17 Ministerinnen und Ministern am Samstag vor König Philippe den Amtseid ab. Trotz ihrer bislang einmaligen Zusammensetzung hat sich die Regierung einschneidende Reformen vorgenommen, darunter eine schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre.
Athener Regierung geht gestärkt in Verhandlungen mit Troika
Die griechische Regierung hat eine Vertrauensabstimmung im Parlament überstanden. 155 der 300 Abgeordneten sprachen der Regierung aus Konservativen und Sozialisten ihr Vertrauen aus, 131 Abgeordnete stimmten dagegen. Neuwahlen sind damit vom Tisch: "Damit können wir die Stabilität des Landes weiter sichern", sagte Regierungschef Antonis Samaras.
Gas Natural vor Milliarden-Übernahme in Chile
Der spanische Versorger Gas Natural steht nach eigenen Angaben vor der größten Übernahme eines ausländischen Unternehmens in seiner Geschichte. Er will den chilenischen Elektrizitäskonzern Compañía General de Electricidad SA übernehmen.
VW könnte an Leiharbeitern und Modellvielfalt sparen
VW will sein Sparprogramm unter anderem über weniger Modelle und Sonderausstattungen umsetzen. Daneben will der Konzern die Produktivität steigern: "Vielleicht werden wir weniger Leiharbeiter einsetzen", sagte Konzernchef Martin Winterkorn.
GE will ins Hubschrauber-Geschäft
Der US-Konzern General Electric (GE) will in das Leasing-Geschäft mit Hubschraubern einsteigen. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf gut informierte Kreise berichtet, verhandelt GE deshalb über einen Kauf von Milestone Aviation. Der Kaufpreis könnte über 2,5 Milliarden Dollar betragen.
Netzbetreiber Tennet warnt im Trassenstreit vor neuen Risiken-SZ
Angesichts des Streits um den Bau neuer Stromautobahnen in Deutschland warnt der Netzbetreiber Tennet vor den Konsequenzen weiterer Verzögerungen: "Die Versorgungssicherheit gerät in Gefahr", sagte Tennet-Geschäftsführer Lex Hartman der Süddeutschen Zeitung. "Wir bekommen mit dem Wachstum grünen Stroms immer größere Schwankungen im deutschen Stromnetz", so Hartman.
Minister Schmidt sieht Edeka-Macht kritisch - Zeitung
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt sieht die Übernahme von Kaisers- und Tengelmann-Märkten durch Edeka kritisch. Die erhöhte Marktkonzentration könnte zu höheren Preisen für Verbraucher führen, sagte er zu Bild am Sonntag (BamS). "Die Konzentration im Lebensmittel-Einzelhandel ist ohnehin schon sehr groß, und das Kartellamt wird das zu bewerten haben", so der Minister.
Deutschland gibt 50 Mio EUR für Wiederaufbau im Gaza-Streifen
Bei der internationalen Wiederaufbaukonferenz für den Gazastreifen hat die Bundesregierung Finanzhilfen von 50 Millionen Euro zugesagt. "Nach fünf Wochen Krieg und Zerstörung sind die Menschen in Gaza dringend auf unsere Hilfe für den Wiederaufbau angewiesen", sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier.
Regierung plant Impulsprogramm für die Konjunktur
Die Bundesregierung will mit einem neuen Impulsprogramm auf die Eintrübung der Konjunktur reagieren. Wie das Nachrichtenmagazin "FOCUS" berichtet, plant die Regierung eine stärke Einbeziehung privater Firmen und Geldgeber bei Investitionen in die Infrastruktur.
Umfrage sieht EU-feindliche Ukip bei 25 Prozent
Nach dem erstmaligen Einzug der EU-feindlichen United Kingdom Independent Party (Ukip) ins britische Unterhaus hat die Partei weiter Auftrieb. Laut einer Umfrage der "Mail on Sunday" käme Ukip auf 25 Prozent der Stimmen, wenn am Sonntag ein neues Parlament gewählt würde.
DJG/hru (END) Dow Jones NewswiresOctober 12, 2014 11:58 ET (15:58 GMT)
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