22.03.2015 18:00:37
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WOCHENENDÜBERBLICK/21. und 22. März 2015
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Wirtschaft, Konjunktur und Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
SPD verliert die Geduld mit Griechenland
Vor dem Antrittsbesuch des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras bei Bundeskanzlerin Angela Merkel verschärft die SPD ihren Ton gegenüber Athen. Fraktionschef Thomas Oppermann sagte Spiegel Online: "Tsipras hat angekündigt, eine vollständige Liste präziser Reformen vorzulegen. Ich erwarte, dass er diese Liste beim Gespräch mit Kanzlerin Merkel am Montag vorlegt. Ich will endlich wissen, ob Griechenland zu echten Reformen bereit ist oder nicht." Eine Zustimmung zu einem dritten Hilfspaket knüpfe die SPD an mehrere Bedingungen, ergänzte er.
AfD-Chef Lucke kündigt Klage gegen EZB-Staatsanleihekäufe an
Der Chef der euro-kritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, hat eine Klage seiner Partei gegen das Staatsanleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) angekündigt. Lucke sagte am Samstag vor Anhängern in Frankfurt, das Programm verstoße gegen das Verbot der Staatsfinanzierung mit der Notenpresse.
SPD übt weiter scharfe Kritik an der Pkw-Maut
Kurz vor der Bundestagsabstimmung über die umstrittene Pkw-Maut haben führende SPD-Politiker ihre Kritik an dem Gesetz von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) noch einmal bekräftigt. "Bei uns in Nordrhein-Westfalen heißt sie nur Murks-Maut", sagte die stellvertretende SPD-Vorsitzende Hannelore Kraft am Wochenende. Die Grünen hoffen derweil, dass Bundespräsident Joachim Gauck seine Unterschrift unter das Gesetz verweigert. Dobrindt wies alle Einwände zurück.
Lage im Jemen spitzt sich zu
Nach den blutigen Selbstmordanschlägen auf zwei Moscheen wächst im Jemen die Gefahr eines Bürgerkriegs. Staatschef Abd Rabbo Mansur Hadi warf den Tätern von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vor, "Chaos, Gewalt und innere Kämpfe" schüren zu wollen. Die USA zogen wegen der Gewalteskalation Soldaten und das letzte Botschaftspersonal aus dem Jemen ab. Der UN-Sicherheitsrat hat eine Dringlichkeitssitzung einberufen.
Daimler und chinesischer Partner BAIC kooperieren auch beim Leasing
Daimler und der chinesische Joint-Venture-Partner BAIC wollen auch bei Finanzdienstleistungen rund um das Auto enger zusammenarbeiten. Zu diesem Zweck wird BAIC Motor, die Pkw-Sparte der BAIC Group, über eine Kapitalerhöhung 35 Prozent der Anteile an der Mercedes-Benz Leasing Co Ltd (MBLC) erwerben, wie der DAX-Konzern mitteilte. Daimler bleibe mit einem Anteil von 65 Prozent Mehrheitsaktionär. Finanzielle Einzelheiten wollte ein Sprecher auf Anfrage nicht nennen.
Lufthansa-Piloten weiter streikbereit
Auch nach dem viertägigen Pilotenstreik bei der Lufthansa zeichnet sich keine Annäherung in dem Tarifkonflikt ab. Die Pilotengewerkschaft Cockpit schloss am Sonntag weitere Arbeitsniederlegungen nicht aus. Ein neuer Verhandlungstermin wurde nach Angaben beider Seiten zunächst nicht vereinbart. Der Flugbetrieb bei der Lufthansa normalisierte sich am Sonntag weitgehend.
Korruptionsvorwürfe gegen Bilfinger
Der Dienstleistungskonzern Bilfinger soll als Ausrüster der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 Bestechungsgelder gezahlt haben. Mehr als 20 Millionen Euro Schmiergeld seien über die Bilfinger-Tochter Mauell an Verantwortliche des Fußball-Weltverbandes Fifa sowie an brasilianische Lokalpolitiker der WM-Austragungsorte geflossen, berichtete Bild am Sonntag. Der Bilfinger SE sind die Vorwürfe bekannt. Die Untersuchungen dazu seien noch nicht abgeschlossen, teilte das Unternehmen mit.
BaFin vergibt erstmals Banklizenz an islamisches Institut
Die Finanzaufsicht BaFin hat zum ersten Mal einem islamischen Geldinstitut eine Banklizenz erteilt. Schon im Juli wolle die Kuveyt Türk Bank AG mit Filialen in Berlin, Frankfurt und Mannheim an den Start gehen, berichtet das Handelsblatt. Im Laufe des Jahres soll mit Köln ein weiterer Standort hinzukommen.
Großteil des Stellenabbaus bei SAP in Europa - Magazin
Der Großteil des erneuten Stellenabbaus beim Softwarekonzern SAP dürfte laut einem Medienbericht in Europa erfolgen. Dort könnten insgesamt 1.600 Arbeitsplätze wegfallen, schreibt die WirtschaftsWoche und beruft sich auf ihr vorliegende interne SAP-Unterlagen. Von den betroffenen Mitarbeitern sollen 700 in den Vorruhestand gehen, für 900 Angestellte seien Aufhebungsverträge geplant. Der DAX-Konzern hatte Anfang des Monats angekündigt, dass etwa 2.200 Mitarbeiter oder rund 3 Prozent der Belegschaft entweder für höherwertige Tätigkeiten fortgebildet werden oder das Unternehmen "sozialverträglich" verlassen sollen.
Deutsche Bank spart auch bei den Vorstandsgehältern
Die Chefs der Deutschen Bank bekommen weniger Geld als im Vorjahr. Anshu Jain und Jürgen Fitschen erhalten jeweils eine Gesamtvergütung von insgesamt 6,7 Millionen - nach 7,5 Millionen Euro im Vorjahr. Die Bank hatte zwar im vergangenen Jahr den Gewinn stark erhöht, sie ist aber noch lange nicht am Ziel. Vor allem mit den hohen Kosten sind Jain und Fitschen nicht zufrieden, wie sie erklärten.
RWE sieht Zukunft der Braunkohle bedroht
RWE sieht die Zukunft der Braunkohle in Deutschland in Gefahr. Die Vorschläge der Bundesregierung für eine neue CO2-Abgabe für alte Kraftwerke leite "bereits kurzfristig den Ausstieg aus der gesamten Braunkohle" ein, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Die Bundesregierung plant, den Stromversorgern ab 2017 höhere Abgaben für den CO2-Ausstoß aufzuerlegen, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. Die Regelung soll allerdings nur Kraftwerke betreffen, die älter als 20 Jahre sind.
Schäuble will Maastricht-Kriterien schon 2019 erreichen - Presse
Nach einem Bundeshaushalt ohne Neuverschuldung möchte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Staatsschulden bald auf 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts drücken. Dies berichtet die WirtschaftsWoche unter Berufung auf Informationen aus dem Bundesfinanzministerium. Derzeit rechneten seine Beamten, wann genau Deutschland dieses Maastrichter Stabilitätskriterium wieder erreichen könne, nachdem dies 2003 zum letzten Mal gelungen sei. Nach bisheriger Finanzplanung wäre dies 2020 der Fall. Dank unerwartet guter Wirtschaftsdaten und damit auch höherer Steuereinnahmen könne das Ziel möglicherweise schon 2019 erreicht werden, schreibt das Blatt.
Chemie-Arbeitgeber wollen Streiks in letzter Minute abwenden
Vor der entscheidenden letzten Tarifrunde in der Chemieindustrie ab Donnerstag setzen die Arbeitgeber auf eine Verhandlungslösung. "Auf beiden Seiten sind noch große Schritte nötig - vielleicht auch mal ein Spagat", sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Hans-Carsten Hansen, der WirtschaftsWoche. "Jetzt muss die Gewerkschaft signalisieren, in welche Richtung sie gehen will." Zugleich machte Hansen für den Fall eines möglichen Arbeitskampfes deutlich: "Wenn es dazu kommen sollte, sind wir nicht unvorbereitet." Es wäre der erste Arbeitskampf in der Branche seit 44 Jahren.
Chinesisches Brokerhaus will bei IPO bis zu 3,6 Mrd USD erlösen - Kreise
An der Börse Hongkong steht ein Megabörsengang bevor. Der chinesische Broker GF Securities Co wolle bei dem IPO bis zu 3,6 Milliarden US-Dollar erlösen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Die indikative Preisspanne für die Anteile liege bei 15,65 bis 18,85 Hongkong-Dollar.
Banco Santander legt Offerte für Novo Banco vor - Agentur
Banco Santander hat laut einem Medienbericht eine nicht bindende Offerte für Portugals drittgrößte Bank, Novo Banco, vorgelegt. Dies berichtete die spanische Nachrichtenagentur EFE und bezieht sich dabei auf Kreise bei der gemessen am Marktwert größten spanischen Bank.
Erster neuer Ebola-Fall in Liberia seit einem Monat
Im westafrikanischen Liberia ist erstmals seit einem Monat wieder ein neuer Ebola-Fall registriert worden. Über 27 Tage lang habe es keine Neuinfektionen gegeben, sagte Regierungssprecher Lewis Brown der Nachrichtenagentur AFP. Seinen Angaben zufolge wurde nun eine Frau positiv auf das Virus getestet. Brown sprach von einem Rückschlag für das Land.
45 Tote bei Anschlag auf Neujahrsfest in Syrien
Bei einem Anschlag auf Feierlichkeiten zum kurdischen Neujahrsfest Newroz im Nordosten Syriens sind 45 Menschen getötet worden. Dies teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die "abscheulichen Angriffe".
Schweiz und Luxemburg an asiatischer Investitionsbank interessiert
Nach mehreren anderen europäischen Ländern wollen sich auch die Schweiz und Luxemburg am Aufbau einer asiatischen Entwicklungsbank beteiligen, mit der Investitionen in die Infrastruktur der Region gefördert werden sollen. Die Schweiz werde bis Ende März formell als Gründungsmitglied einsteigen, teilte das chinesische Finanzministerium mit. In einer weiteren Erklärung hieß es, dass sich auch Luxemburg beteiligen wolle.
Westen bekräftigt Einigkeit vor Atomverhandlungen mit Iran
Vor den möglicherweise entscheidenden Verhandlungen im Atomstreit sehen die westlichen Staaten den Iran in der Pflicht, sich zu bewegen. Zwar seien in manchen Schlüsselfragen "substanzielle Fortschritte" erreicht worden, erklärten die Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und der USA sowie die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini nach einem Treffen in London. Der iranische Präsident Hassan Ruhani erklärte die noch offenen Fragen für lösbar.
DJG/DJN/AFP/bam
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March 22, 2015 12:30 ET (16:30 GMT)
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