25.01.2015 19:50:30
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WOCHENENDÜBERBLICK/24. und 25. Januar 2015
Prognosen: Linksbündnis Syriza bei Wahl in Griechenland vorn
Bei der Parlamentswahl in Griechenland ist das Linksbündnis Syriza am Sonntag laut Nachwahlbefragungen stärkste Kraft geworden. Den Prognosen zufolge konnte die Partei zwischen 35,5 und 39,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Sie lag demnach vor der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia von Ministerpräsident Antonis Samaras.
Weidmann: Unterstützung für Griechenland nur bei Hilfsprogramm
Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat die Griechen am Tag ihrer Parlamentswahl daran erinnert, dass sie für eine Unterstützung ihrer Partnerländer Gegenleistungen erbringen müssen. "Klar ist, dass Griechenland weiter auf Unterstützung angewiesen ist, und klar ist auch, dass es diese Hilfe nur bekommt, wenn es sich in einem Hilfsprogramm befindet", sagte Weidmann in der Sendung Bericht aus Berlin.
Sondertreffen der EU-Außenminister zur Ukraine-Krise am Donnerstag
Die Außenminister der Europäischen Union kommen am Donnerstag zu einem Sondertreffen zum Ukraine-Konflikt zusammen. Das kündigte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter an. Nach Angaben von Mogherinis Büro hatten sich mehrere EU-Staaten wegen der militärischen Zuspitzung des Konflikts am Wochenende für eine solche Sondersitzung ausgesprochen und neue Sanktionen gegen Russland gefordert.
Weidmann stimmte gegen EZB-Staatsanleihekäufe und Mersch dafür
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat gegen das von der Europäischen Zentralbank (EZB) beschlossene Anleihekaufproramm gestimmt. In einem Interview mit der Welt am Sonntag sagte Weidmann außerdem, Staatsanleihekäufe seien keine normale Geldpolitik. EZB-Direktor Yves Mersch dagegen stimmte offenbar für die so genannte "Quantitative Lockerung" (QE).
EZB appelliert an Eigenverantwortung der Euro-Länder
Nach der Ankündigung ihres milliardenschweren und teilweise umstrittenen Anleihekaufprogramms hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Euro-Staaten dazu aufgerufen, ihrerseits ihre Hausaufgaben zu machen. Während EZB-Direktor Yves Mersch die Einhaltung des Stabilitätspaktes anmahnte, rief EZB-Chef Mario Draghi die Euro-Staaten zu Strukturreformen auf. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann warnte unterdessen vor einer Immobilienblase infolge der EZB-Entscheidung.
Auch niederländischer Notenbankchef gegen EZB-Anleihekaufprogramm
Der Präsident der niederländischen Notenbank, Klaas Knot, hat ebenfalls gegen das von der Europäischen Zentralbank (EZB) beschlossene Anleihekaufproramm gestimmt. Er sei weder von der Notwendigkeit noch vom Nutzen dieser auch als Quantitative Lockerung (QE) bekannten Maßnahme überzeugt, sagte Knot im niederländischen Fernsehen. Auch wenn man der Meinung sei, dass das QE-Programm in den USA ein Erfolg gewesen sei, könne man diesen mutmaßlichen Erfolg nicht auf die Eurozone übertragen, sagte er,
Italiens Notenbankchef für Gemeinschaftshaftung bei QE
Italiens Notenbankchef Ignazio Visco hat Zweifel daran geäußert, ob das von der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag angekündigte Anleihekaufprogramm vom Umfang her ausreichen wird, um eine Deflation abzuwenden. Außerdem bedauerte er, dass die Euro-Staaten bei der sogenannten Quantitativen Lockerung (QE) nicht mehr Verantwortung übernehmen. Die EZB will bis mindestens September nächsten Jahres für insgesamt rund 1,1 Billionen Euro Anleihen zurückkaufen, der größte Teil davon Staatsanleihen. Visco machte zudem deutlich, dass das QE-Programm grundsätzlich unbegrenzt ist.
IG Metall droht mit Warnstreiks ab Donnerstag
IG-Metall-Vizechef Jörg Hofmann hat in der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie mögliche Warnstreiks ab Ende nächster Woche angekündigt. Er sehe nicht, dass in den Verhandlungsrunden bis zum Ende der Friedenspflicht am kommenden Mittwoch "gewaltige Fortschritte" gemacht würden, sagte Hofmann am Sonntag im Deutschlandfunk. Es sei deshalb damit zu rechnen, dass die Gewerkschaft am Donnerstag zu Arbeitsniederlegungen aufrufe.
Fresenius kündigt höhere Dividende an - Ziele für 2014 wohl erreicht
Der Gesundheitskonzern Fresenius hat seine Ziele für das Jahr 2014 offenbar erreicht. "Die Prognose steht", sagte Vorstandschef Ulf Schneider der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag. Der DAX-Konzern hatte sich für das abgelaufene Jahr ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 14 bis 16 Prozent sowie einen Zuwachs beim Konzernergebnis um währungsbereinigt 2 bis 5 Prozent vorgenommen. Aktionäre können für das vergangene Jahr zudem mit einer höheren Dividende rechnen.
SAP begibt möglicherweise weitere Anleihe
Nach dem bislang teuersten Zukauf in der Firmengeschichte von SAP will der Software-Konzern möglicherweise noch eine weitere, wenngleich kleinere Anleihe begeben. Insgesamt solle die Fremdfinanzierung in den kommenden Jahren jedoch zurückgefahren werden, sagte SAP-Finanzchef Luka Mucic der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag.
Air Berlin will 14 Airbus A320 von Alitalia kaufen
Air Berlin will 14 Airbus A320 von der Fluggesellschaft Alitalia kaufen. Die Maschinen seien zwar gebraucht, aber noch "jung", sagte ein Air-Berlin-Sprecher. Den Kaufpreis wollte er auf Nachfrage nicht nennen. Air Berlin will die 14 Flugzeuge an eine Flugzeugleasinggesellschaft verkaufen und dann zurückleasen.
Rebellen-Offensive auf Mariupol lässt Druck auf Russland steigen
Nach der Ankündigung einer Offensive zur Eroberung der Hafenstadt Mariupol durch die prorussischen Rebellen in der Ostukraine wächst erneut der internationale Druck auf Russland. Die Europäische Union, die USA und die NATO forderten Moskau eindringlich auf, seinen Einfluss auf die Separatisten zu nutzen. Separatistenführer Alexander Sachartschenko bestritt die Verantwortung für einen Raketenangriff auf die Stadt, bei dem am Samstag mindestens 30 Zivilisten getötet wurden.
Deutsche Wirtschaft offen für Freihandelszone mit Russland
Die Deutsche Wirtschaft steht der Idee einer Freihandelszone mit Russland aufgeschlossen gegenüber. Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum sei "wirtschaftspolitisch absolut sinnvoll", sagte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Eckhard Cordes, dem Sender NDR-Info. Cordes lobte auf NDR-Info die Bundesregierung dafür, in der "jetzigen Krisensituation" Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der russischen Wirtschaft geäußert zu haben.
Mehrere Unternehmen klagen mit Deutscher Bahn gegen Luftfrachtkartell
Die Lufthansa und andere große Fluggesellschaften sehen sich wegen Preisabsprachen bei Frachtflügen Forderungen in Höhe von mittlerweile rund 3 Milliarden Euro gegenüber. Einer Schadenersatzklage der Deutschen Bahn vor dem Landgericht Köln hätten sich inzwischen "verschiedene andere große Unternehmen" angeschlossen, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn und bestätigte damit einen Bericht der Bild am Sonntag.
Daimler und Nissan denken über gemeinsamen Pickup nach - Magazin
Daimler will einem Magazinbericht zufolge möglicherweise einen gemeinsam mit seinem japanischen Kooperationspartner Nissan entwickelten Pickup ins Programm nehmen. Die endgültige Entscheidung über solch ein Projekt sei aber noch nicht gefallen, berichtet manager magazin online unter Berufung auf Konzernkreise. Favorisiert würden Werke in Spanien und Lateinamerika.
ZF erwartet durch TRW-Übernahme Einsparungen im dreistelligen Millionen-Bereich
Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen rechnet durch die Milliarden-Übernahme des US-Wettbewerbers TRW in den nächsten drei Jahren im Einkauf mit Einsparungen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Wie ZF-Vorstandschef Stefan Sommer der Branchenzeitung Automobilwoche sagte, werden dazu die Lieferantenportfolios der beiden Unternehmen analysiert.
USA und Indien räumen Hindernisse für Atomkooperation aus dem Weg
US-Präsident Barack Obama und der indische Regierungschef Narendra Modi haben den Weg für einen engere zivile Atomkooperation beider Länder frei gemacht. Beide Seiten unterzeichneten am Sonntag ein Abkommen, das einen jahrelangen Stillstand der Zusammenarbeit bei der zivilen Nutzung der Atomenergie überwindet. Obama hält sich seit Sonntag zu seinem zweiten Besuch seit seinem Amtsantritt in Indien auf.
SpaceX zieht Klage gegen Pentagon und Joint Venture ULA zurück
Das Raumfahrt-Unternehmen SpaceX hat seine Klage gegen das Pentagon und das Gemeinschaftsunternehmen United Launch Alliance (ULA) von Boeing und Lockheed Martin fallen gelassen. Die private Raumfahrtfirma von Selfmade-Milliardär Elon Musk buhlt aggressiv um Aufträge des US-Militärs. Bei dem 11 Milliarden US-Dollar schweren Auftrag zum Transport von nationalen Sicherheitssatelliten wollte SpaceX unbedingt auch zum Zuge kommen.
Devisenbroker FXCM will Notkredit durch Asset-Verkäufe zurückzahlen
Der nach der jüngsten Franken-Aufwertung in gefährliche Schieflage geratene Devisenbroker FXCM will den Notkredit von Leucadia durch den Verkauf von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Unternehmensteilen zurückzahlen. Die 300 Millionen US-Dollar schwere Finanzspritze war fällig geworden, nachdem FXCM-Kunden nach der Aufgabe des Euro-Mindestkurses durch die Schweizer Nationalbank Verluste in Höhe von rund 225 Millionen Dollar eingefahren hatten.
DJG/brb
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January 25, 2015 13:20 ET (18:20 GMT)
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