01.10.2017 17:29:45

WOCHENENDÜBERBLICK/30.9. und 1.10. 2017

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

Trump nennt Verhandlungen mit Nordkorea Zeitverschwendung

US-Präsident Donald Trump hat Verhandlungen mit Nordkorea über dessen Atom- und Raketenprogramm als Zeitverschwendung abgetan. US-Außenminister Rex Tillerson "verschwendet seine Zeit zu versuchen, mit dem kleinen Raketenmann zu verhandeln", schrieb Trump am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit Blick auf Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Tillerson hatte zuvor in Peking gesagt, die USA stünden in Kontakt mit Nordkorea, um die Möglichkeit von Verhandlungen über das Atomwaffenprogramm auszuloten

Parteien streiten vor Jamaika-Sondierungen bereits über Verfahrensfragen

Noch vor Sondierungen über ein Jamaika-Bündnis gibt es in den Parteien Streit über das Vorgehen bei den Verhandlungen. Während FDP und Grüne sich am Wochenende zunächst für Zwei-Parteien-Gespräche aussprachen, lehnte die CSU ein solches Vorgehen strikt ab. Die Grünen machten auf einem kleinen Parteitag derweil den Weg für Gespräche frei. Die SPD beharrt darauf, in jedem Fall in die Opposition zu gehen. "Wir legen Wert darauf, dass zunächst bilateral gesprochen wird. Also FDP und Union, FDP und Grüne, Union und Grüne", sagte FDP-Chef Christian Lindner der "Bild am Sonntag".

Spanische Polizei soll in Barcelona mit Gummigeschossen feuern

Während des umstrittenen Unabhängigkeitsreferendums in Katalonien hat die spanische Polizei laut Augenzeugen Gummigeschosse abgefeuert. Die Beamten feuerten laut Berichten zahlreicher Augenzeugen am Sonntag mit Gummimunition auf demonstrierende Unabhängigkeitsbefürworter vor einem Wahllokal in Barcelona. Der katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont verurteilte die "ungerechtfertigte" und "unverantwortliche" Gewalt, mit der der spanische Staat gegen friedliche Demonstranten vorgehe.

Gemischtes Bild von Chinas Wirtschaft im September

Die chinesische Wirtschaft zeichnet im September ein uneinheitliches Stimmungsbild. Chinas offizieller Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe der Nationalen Statisikbehörde legte im September kräftiger zu als erwartet und sah den höchsten Stand seit fünf Jahren. Der privat erhobene Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, der laut Ökonomen den Ausblick für kleinere private Hersteller besser als der offizielle Index spiegelt, ging im September zurück.

US-Kanzlei will deutsche Mega-Diesel-Klage Mitte Oktober einreichen

Die US-Anwaltskanzlei Hausfeld, die auch hierzulande Tausende VW-Diesel-Käufer vertritt, will Mitte Oktober die bisher größte Massenklage in Europa einreichen. Man werde insgesamt 4.000 bis 5.000 Seiten Akten im Auftrag von knapp 20.000 Kunden aus Deutschland beim Oberlandesgericht Braunschweig vorlegen, sagte Christopher Rother, Deutschland-Chef von Hausfeld, dem Berliner Tagesspiegel in der Samstagausgabe.

Post-Chef Appel will Umdenken bei Unternehmensbesteuerung

Mit Blick auf die Folgen der Digitalisierung fordert Frank Appel, Vorstandschef der Deutschen Post, ein Umdenken bei der Unternehmensbesteuerung. "Wir müssen uns darüber Gedanken machen, wie der Staat in Zukunft zu Einnahmen kommt, um die Verlierer der Digitalisierung zu stützen. Eine Möglichkeit wäre, dass der Staat die Unternehmensgewinne abhängig von der Zahl der Mitarbeiter besteuert", sagte Appel der Welt am Sonntag. Wer viele Beschäftigte habe, zahle dann geringere Steuern als etwa ein Hightech-Unternehmen, das weniger Leute zähle. Appel hält dies für eine denkbare Option. Der Postkonzern hat mit mehr als 500.000 Mitarbeitern eine besonders große Belegschaft.

Fusion von Siemens und Alstom mögliche Gefahr für Standort Deutschland

Die Fusion der Zugssparte von Siemens mit dem französischen Alstom-Konzern soll mit erheblichen Risiken für den Bahnstandort Deutschland verbunden sein. Das Zusammengehen schwächt nach Expertenmeinung den bislang größten europäischen Schienentechnikhersteller Bombardier weiter, erschwert eine Restrukturierung und damit die Rettung von Jobs.

Mit Blick auf die Folgen der Digitalisierung fordert Frank Appel, Vorstandschef der Deutschen Post, ein Umdenken bei der Unternehmensbesteuerung. "Wir müssen uns darüber Gedanken machen, wie der Staat in Zukunft zu Einnahmen kommt, um die Verlierer der Digitalisierung zu stützen. Eine Möglichkeit wäre, dass der Staat die Unternehmensgewinne abhängig von der Zahl der Mitarbeiter besteuert", sagte Appel der Welt am Sonntag. Wer viele Beschäftigte habe, zahle dann geringere Steuern als etwa ein Hightech-Unternehmen, das weniger Leute zähle. Appel hält dies für eine denkbare Option. Der Postkonzern hat mit mehr als 500.000 Mitarbeitern eine besonders große Belegschaft.

Scout24 will Wachstum fortschreiben

Der SDAX-Konzern Scout24 plant weiteres Wachstum. Das sagte der Scout24-Chef Greg Ellis im Gespräch mit der Welt am Sonntag. Ellis erwartet dabei Wachstum vor allem in den Kernbereichen Immobilien und Autos, aber auch durch Übernahmen. "Wir sind in sieben europäischen Ländern präsent und wollen dort weiter zulegen - ebenso durch Zukäufe, wenn sich eine gute Gelegenheit ergibt." Erst kürzlich habe Scout24 in Österreich zugekauft. Der Scout24-Chef rechnet außerdem mit einem überdurchschnittlichen Gewinnwachstum: "Jetzt liegt es an mir und meinen Kollegen, die Wachstumsraten künftig über den historischen Schnitt hinaus zu beschleunigen. Ich denke, dass wird uns gelingen."

AIG gilt nicht mehr als "Too-Big-to-Fail"

Der ehemalige Versicherungsriese AIG, der während der Finanzkrise in die Schieflage geraten ist, wird nicht mehr als systemrelevant eingestuft. US-Finanzaufseher haben AIG, die mittlerweile nur noch halb so groß ist wie während der Finanzkrise, aus der strengen Aufsicht für systemrelevante Finanzinstitute entlassen. Das Financial Stability Oversight Council, eine Gruppe hochrangiger Finanzaufsichtsbehörden, stimmte mit 6:3 für die Aufhebung der Einstufung des globalen Versicherers als "systemisch wichtiges Finanzinstitut".

Facebook sieht in Netzwerkdurchsetzungsgesetz "komplexe" Herausforderung

Die Anforderungen des sogenannten Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG) stellen die betroffenen Online-Plattformen offenbar vor große Herausforderungen. "Die Umsetzung des NetzDG ist komplex", sagte ein Facebook-Sprecher dem Handelsblatt. "Wir haben viel Zeit und Ressourcen investiert, um dem NetzDG zu entsprechen und arbeiten hart daran, die richtigen Prozesse für die verschiedenen Bestimmungen aufzusetzen, die ab dem 1. Oktober 2017 beziehungsweise Januar 2018 gelten." Gleichwohl teile man das Ziel der Bundesregierung, Hassreden zu bekämpfen. "Bei der Entfernung illegaler Inhalte haben wir bereits erhebliche Fortschritte erzielt", betonte der Sprecher.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/cbr

(END) Dow Jones Newswires

October 01, 2017 11:30 ET (15:30 GMT)

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