Blogbeitrag |
12.04.2025 22:43:00
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WTO sieht langfristige Kosten durch Zölle höher als Nutzen
"Im Grunde sind Zölle ganz einfach: Sie erhöhen den inländischen Preis für importierte Waren", schreibt Ossa. Das habe Folgen für Preise, Löhne, Wechselkurse und Handelsströme.
Zölle könnten zwar heimische Industriezweige begünstigen, die mit den importierten Waren konkurrieren. Dies ziehe aber Arbeitskräfte und Kapital vom exportierenden Sektor ab. Der Ausbau der heimischen Industriezweige treibe zudem Löhne nach oben. Das erhöhe die Kosten für exportierende Firmen, die dann auf internationalen Märkten weniger konkurrenzfähig seien.
Ossa: Kaum Einfluss auf Handelsungleichgewichte
Ossa beschreibt auch einen Währungseffekt: Zölle reduzierten die heimische Nachfrage nach dem mit Zoll belegten Produkt. Das mindere den Bedarf an Fremdwährung und führe zu einer Aufwertung der heimischen Währung.
Zölle könnten zwar den Handel in einzelnen Sektoren oder bilateral verändern, insgesamt hätten sie aber nach empirischen Studien kaum Einfluss auf die aggregierten Handelsungleichgewichte, schreibt Ossa.
Sein Fazit: "Zölle sind nicht nur ein Instrument zur Erhöhung der Einnahmen oder zum Schutz der heimischen Industrie - sie sind ein politischer Hebel mit weitreichenden und oft unbeabsichtigten Folgen. Ihre kurzfristige Attraktivität kann die längerfristigen Kosten in Bezug auf Inflation, Wettbewerbsfähigkeit und internationale Zusammenarbeit verschleiern."
GENF (dpa-AFX)

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