XETRA-START/Abwärtsdruck nimmt zu - Siemens geben weiter nach

   FRANKFURT (Dow Jones)--Verkäufe auf breiter Front prägen am Dienstag im frühen Handel das Geschehen am deutschen Aktienmarkt. Der Dax büßt gegen 9.47 Uhr 1% oder 63 Punkte auf 6.216 ein und gibt damit stärker nach als die Vorgaben aus dem späten Aktienhandel an Wall Street am Vorabend hätten erwarten lassen. Händler berichten von hohen Umsätzen am Terminmarkt. Auch eine überraschend robuste Stimmung unter Deutschlands Konsumenten kann die Kurse nicht stützen. Der GfK-Konsumklima-Index ist für Oktober auf den höchsten Stand seit drei Jahren gestiegen.

   Technisch ist der DAX auf Tagessicht bei 6.213 Punkten unterstützt, bei 6.345 Punkten trifft der Index auf Widerstand. Impulse könnten laut Händlern von den Märkten für Staatsanleihen ausgehen, in Spanien und Italien werden Bonds platziert. Gegen 16.00 Uhr MESZ wird in den USA der Index des Verbrauchervertrauens veröffentlicht, Volkswirte rechnen im Konsens mit einer leichten Abschwächung im September.

   Siemens weiten die Verluste vom Wochenbeginn aus, die Aktie verliert weitere 1,2% auf 76,94 EUR. Nach den Aussagen des Unternehmens zum vierten Quartal vom Montagnachmittag hat die französische Bank Societe Generale die Siemens-Aktie auf "Halten" von "Kaufen" abgestuft. "Die Geschwindigkeit, mit der die Gewinne steigen, dürfte sich (...) verlangsamen", merkt der UniCredit in einem Kommentar an.

   Merck KGaA haben sich nach zwei verlustreichen Sitzungen etwas stabilisiert, die Aktie tendiert kaum verändert. Mit Fresenius Medical Care, Fresenius und Beiersdorf zeigen als defensiv geltende Papiere relative Stärke.

   Schwäche zeigen dagegen die Aktien der Automobilhersteller, BMW, Daimler und VW büßen zwischen 1,5% und 1,7% ein. Auch Banken geben nach, die Aktien der Deutschen Bank verbilligen sich um 1,3% auf 40,63 EUR und Commerzbank um 1,5% auf 6,10 EUR.

   Continental büßen 2,5% auf 53,36 EUR ein. Der Automobilzulieferer hat die am Montagmorgen angekündigten Anleihen platziert und somit weitere 1,25 Mrd EUR frisches Geld bei den Investoren eingesammelt. Die Hannoveraner wollen damit ihre Schulden bei den Banken weiter verringern.

   Q-Cells handeln 2,5% leichter bei 4,71 EUR. Das Solarunternehmen will durch eine Kapitalerhöhung und die Ausgabe einer neuen Wandelschuldverschreibung seine Refinanzierung sichern. Laut dem UniCredit deckt sich dieser Schritt mit den Markterwartungen. Die Aussagen von Q-Cells zum jüngsten Geschäftsverlauf belegten eine positive Entwicklung, meint Andreas Heine vom UniCredit.

   TUI handeln 1,6% schwächer bei 8,57 EUR. Thomas Cook, hinter TUI die Nummer zwei der Reisebranche, hat sich kurz vor Ablauf ihres Geschäftsjahres 2009/2010 einigermaßen zufrieden mit dem Buchungsverlauf gezeigt. Angesichts eines schwierigen Marktumfelds seien die Buchungen und Preise in Großbritannien am Ende der Sommersaison relativ konstant geblieben. Dennoch büßen Thomas Cook in London 3,3% ein.

   DJG/bek/hru/raz

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   September 28, 2010 03:57 ET (07:57 GMT)

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