09.12.2015 11:24:45
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Zschäpe bestreitet Mitwisserschaft bei erstem NSU-Mord
MüNCHEN (AFP)--Die Hauptangeklagte im NSU-Prozess, Beate Zschäpe, will vorab nichts vom vermutlich ersten Mord der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) gewusst haben. Sie habe erst Mitte Dezember 2000 und damit drei Monate nach der Ermordung des Blumenhändlers Enver Simsek von der Tat erfahren, ließ Zschäpe am Mittwoch von ihrem Verteidiger Mathias Grasel vor dem Oberlandesgericht München erklären. Als sie von der Tat hörte, sei sie geschockt gewesen.
In ihrer Erklärung äußerte sich Zschäpe erstmals in dem Münchner Prozess zu den Vorwürfen der Bundesanwaltschaft. Das rechtsextreme Trio Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Zschäpe soll 1998 in den Untergrund gegangen sein und dort unerkannt die Gruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) gebildet haben. Bis zu einem Banküberfall, nach dem sich Böhnhardt und Mundlos 2011 das Leben genommen haben sollen, soll das Trio zehn Morde, zwei Bombenanschläge und fünfzehn Überfälle verübt haben. Zschäpe ist als Mittäterin dieser Taten angeklagt.
Zu Beginn der Erklärung berichtete Zschäpe über ihren Anwalt von einer tristen Kindheit und Alkoholproblemen ihrer Mutter. Zur Wendezeit sei ihre Mutter arbeitslos geworden. In der von dem Anwalt verlesenen Erklärung schilderte Zschäpe ihre Verbindung zu Mundlos und Böhnhardt. Mit Beginn der Freundschaft zu Böhnhardt habe sich auch ihr Freundeskreis geändert, hieß es in der Erklärung. Böhnhardts Freunde hätten eine "offensivere nationalistsiche Gesinnung" gehabt und seien auch entsprechend aufgetreten.
DJG/apo
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December 09, 2015 04:54 ET (09:54 GMT)- - 04 54 AM EST 12-09-15
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