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29.03.2013 14:57:00

Zypern-Folgen - Bankeinlagen in Europa könnten sich verschieben

Wenn nach dem Vorbild Zypens bei Bankenpleiten auch vermögende Sparer zur Sanierung der Banken zur Kassa gebeten werden sollen, kann das zur Verschiebung von Anlage- und Investorengeldern führen - vor allem weg von schwächeren Banken aus schwächeren Euroländern. Darauf machen Analysten aufmerksam, auch die Experten der Raiffeisen Bank International in ihrem aktuellen Rentenmarktausblick.

Am Anleihemarkt habe die Vorgangsweise beim Erstellen des Zypern-Hilfspakets zuletzt schon nachgewirkt. Immerhin sei von offizieller Seite nochmals unterstrichen worden, dass insolvente Banken in Zukunft nicht mehr allein durch die öffentliche Hand rekapitalisiert, sondern vor allem Gläubiger in die Pflicht genommen werden sollen. Gegebenenfalls seien also auch großvolumige Einlagen über 100.000 Euro vor Verlusten nicht gefeit. Somit reduziere sich das Universum von "sicheren" Veranlagungen, heißt es in der Raiffeisen-Analyse.

Während Staatsanleihen aus Deutschland, Österreich, Finnland und den Niederlanden profitierten, erhöhten sich die Renditen für Italien, Spanien, Portugal und Irland zum Teil merklich. Insbesondere Slowenien sei unter Druck gekommen. "Denn auch wenn der Staat bei Bankenproblemen finanziell entlastet werden soll, macht sich unmittelbar Sorge breit, dass es nunmehr zu Einlagenabflüssen bei schwächeren Banken aus diesen Ländern kommt", heißt es in der Analyse.

Was die Staatsanleihen Sloweniens betrifft, halten die Experten von Raiffeisen die Reaktion des Marktes (Renditeanstieg auf über 6 Prozent) allerdings für überzogen: "Die Situation in Slowenien unterscheidet sich beträchtlich von der in Zypern." Selbst falls Slowenien ein Hilfspaket brauchen sollte, "ist es unserer Meinung nach sehr unwahrscheinlich, dass die Troika in diesem Fall auf einen Haircut für slowenische Staatsanleihen drängen würde", so die RBI-Analyse.

Während bis Februar in den "GIIPS"-Ländern keine Einlagenabflüsse von Unternehmen und Haushalten zu vermelden gewesen sei, hätten Finanzinstitute zum Teil ihre Einlagen reduziert. In rund einem Monat würden EZB-Daten Indikationen zum Kundenverhalten im März liefern.

(Schluss) rf/stf

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