Nach vorläufigen, nicht geprüften Berechnungen hat die Centrosolar Group AG im ersten Quartal 20,4 MWp an Photovoltaik- Modulen und Systemen vertrieben. Das entspricht einem Rückgang von 25% gegenüber dem Vorjahr (27,4 MWp). Dieser Rückgang ist fast ausschließlich auf die Marktentwicklung in Deutschland zurückzuführen: hier hatte im Vorjahr eine Sonderkonjunktur vor der Änderung der Einspeisevergütungstarife zum 1. April 2012 zu vergleichsweise hohen Absätzen geführt. Zudem dämpften die auch im März noch vorherrschenden winterlichen Bedingungen die Nachfrage nach Solaranlagen. So sind die Neuinstallationen von kleineren und mittleren Photovoltaikanlagen bis 500 kWp im ersten Quartal gemäß Statistik der Bundesnetzagentur um circa zwei Drittel gegenüber dem Vorjahr eingebrochen.
Die Entwicklung der Modulpreise hat sich im Laufe des ersten Quartals zwar stabilisiert, dennoch lag das Preisniveau bei Standardmodulen im Schnitt um 25% unter dem Wert des Vorjahresquartals. Dementsprechend lag der Gesamtumsatz des Konzerns in den fortgeführten Geschäften mit 24,5 Mio. Euro um 46% unter dem Vorjahreswert von 45,2 Mio. Euro. Der allgemeinen Marktentwicklung folgend sank auch der Anteil des Umsatzes in Deutschland von 39,1% im Vorjahresquartal auf nunmehr 21,9%.
Trotz des Preisdrucks konnte die Rohertragsmarge mit 27,2 % fast auf Vorjahresniveau (28,0 %) gehalten werden. Dennoch lag der zur Bedienung der Betriebskosten verfügbare Rohertrag infolge des Umsatzeinbruchs mit 6,7 Mio. Euro um 47% unter dem Vorjahr (12,7 Mio. Euro).
Der Vorstand der CENTROSOLAR hat im Februar ein umfassendes Restrukturierungsprogramm beschlossen. Dadurch entstehen erhebliche einmalige Aufwendungen insbesondere für Rechts- und Beratungsleistungen sowie den Kosten des Personalabbaus. Für die mit der Sanierung insgesamt erwarteten Kosten wurden Rückstellungen in Höhe von 4,1 Mio. Euro gebildet. Da bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt wurden, sind zusätzlich 0,5 Mio. Euro an Restrukturierungsaufwendungen bereits im ersten Quartal in den operativen Kosten enthalten.
Bereinigt um diese einmaligen Aufwendungen für die Restrukturierung konnten die operativen Kosten (Personal- und sonstige betriebliche Aufwendungen) abzüglich sonstiger Erträge im abgelaufenen Quartal gegenüber dem Vorjahr erheblich von 15,3 Mio. Euro auf 11,7 Mio. Euro reduziert werden. Dies ist im Wesentlichen auf bereits erfolgte Kostensenkungsmaßnahmen zurückzuführen.
Dadurch konnte der Rückgang des Rohertrags zumindest teilweise kompensiert werden: das operative Ergebnis EBITDA vor Restrukturierungskosten lag bei -4,9 Mio. Euro (Vorjahr -2,7 Mio. Euro). Nach Abzug der Restrukturierungskosten und der Abschreibungen verblieb ein EBIT-Verlust von -11,0 Mio. Euro (Vorjahresverlust -4,1 Mio. Euro). Das Nettoergebnis je Aktie betrug -0,64 Euro (Vorjahr -0,26 Euro).
Der Cash Flow aus operativer Geschäftstätigkeit betrug -10,7 Mio. Euro (Vorjahr -9,0 Mio. Euro). Hier machte sich neben den operativen Verlusten die Zahlung des jährlich im Februar fälligen Zinscoupons der Anleihe in Höhe von 3,5 Mio. Euro bemerkbar. Der für das erste Quartal ursprünglich erwartete Zufluss von 5,1 Mio. Euro aus dem Verkauf eines spanischen Großprojektes erfolgte zudem erst im Mai.
Die wirtschaftliche Entwicklung im ersten Quartal entspricht im Wesentlichen den Erwartungen, die der Sanierungsvereinbarung mit den finanzierenden Banken zugrunde gelegt wurde. Die Umsetzung der operativen Sanierungsmaßnahmen erfolgt plangemäß. Auch der Verkauf der Centrosolar Glas entsprach den Annahmen im Wertgutachten, das für die vorgesehene Bilanzsanierung erstellt wurde.
Der Termin zur Veröffentlichung endgültiger Finanzzahlen zum 1. Quartal wird bekanntgegeben, sobald die Prüfung des Geschäftsberichts 2012 abgeschlossen ist.
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Quelle: fixed-income.org - Die Plattform für Investoren und Emittenten am Anleihenmarkt.