FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Montag unter Druck geraten. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum späten Nachmittag um 0,60 Prozent auf 143,44 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 1,73 Prozent. In der vergangenen Woche war sie mit bis zu 1,92 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang 2014 geklettert.

Die freundliche Stimmung an den Aktienmärkten belastete etwas die Festverzinslichen. Ansonsten fielen die Impulse eher schwach aus. Neue Preisdaten aus Deutschland bestätigten das bekannte Bild: Die Erzeugerpreise stiegen im Mai abermals im Rekordtempo. Besonders Energie und viele Vorprodukte verteuerten sich weiter. EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellte vor einem Ausschuss des Europäischen Parlaments erneut eine Leitzinserhöhung für Juli in Aussicht. In den USA wurden wegen eines Feiertags keine Konjunkturdaten veröffentlicht.

Der Ausgang der französischen Parlamentswahl vom Wochenende spielte an den Anleihemärkten eine eher untergeordnete Rolle. Erstmals seit Jahrzehnten muss ein französischer Präsident ohne absolute Parlamentsmehrheit regieren. Das Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron ist angesichts herber Mandatsverluste auf die Unterstützung anderer Parteien angewiesen. Der linke und rechte Rand ging gestärkt aus der Wahl hervor./jsl/mis