FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Montag anfängliche Kursverluste weiter ausgeweitet. Sie gaben ihre Aufschläge vom Freitag fast vollständig wieder ab. Bis zum Nachmittag sank der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,59 Prozent auf 131,72 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 2,44 Prozent. Auch in den anderen Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach.
Am Freitag hatte noch die Sorge über einen neuen Krieg im Nahen Osten für Kursgewinne bei deutschen Staatsanleihen gesorgt. Obwohl der Angriff des Iran auf Israel dann am Wochenende erfolgt war, gaben die Anleihekurse am Montag nach. "Die Flucht in Qualität vor dem Wochenende dürfte sich umkehren, nachdem der Iran seine Vergeltungsangriffe auf Israel ohne Schäden abgeschlossen hat", heißt es in einer Analyse der Anleiheexperten der Commerzbank. Sie verwiesen zudem auf diplomatische Bemühungen von großen westlichen Industriestaaten, die Israel davon überzeugen wollen, auf eine weitere Eskalation zu verzichten.
Keine Impulse kamen von Industriedaten aus der Eurozone. Diese hat im Februar ihre Produktion wie von Experten erwartet um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat ausgeweitet.
Solide US-Konjunkturdaten belasteten die Anleihen am Nachmittag zusätzlich. Im März sind die Umsätze der Einzelhändler deutlich gestiegen. Zudem wurde die Entwicklung im Februar besser ausgewiesen als bisher bekannt. Die Daten untermauerten die Haltung der US-Notenbank Fed, dass es keinen Grund für rasche Zinssenkungen gebe, kommentierte das Analysehaus Capital Economics./jsl/he