FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Mittwoch kräftig unter Druck geraten. Die Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs ist etwas gestiegen. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Nachmittag um 0,37 Prozent auf 161,07 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erreichte bei 0,395 Prozent den höchsten Stand seit Ende 2018.
Der Ukraine-Krieg dominiert weiterhin die Finanzmärkte. Die vage Hoffnung auf Fortschritte bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sorgte für eine höhere Risikobereitschaft. Die als sicher geltenden Staatsanleihen wurden weniger gefragt.
Knapp drei Wochen nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine werden die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau über ein Kriegsende konkreter. Es würden Dokumente ausgearbeitet für mögliche direkte Gespräche zwischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak laut einem Interview mit dem US-Sender PBS. Nach Informationen der Zeitung "Financial Times" arbeiten beide Seiten an einem 15-Punkte-Plan.
Am Abend stehen die Entscheidungen der US-Notenbank im Blick. Es wird erwartet, dass die Fed den Leitzins angesichts der hohen Inflation anheben wird. Vor zwei Jahren hatte die Fed zu Beginn der Corona-Krise den Leitzins auf fast Null gesenkt. Es wird jetzt eine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte erwartet. Im weiteren Jahresverlauf werden weitere Schritte erwartet. Auf der Pressekonferenz von Notenbankchef Jerome Powell dürften die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs im Mittelpunkt stehen./jsl/jkr/jha/