FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutsche Bundesanleihen sind am Freitag erneut gefallen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future sank am Nachmittag um 0,44 Prozent auf 132,97 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,39 Prozent.

Aus der Europäischen Zentralbank (EZB) kamen Signale, die gegen rasche Zinssenkungen sprechen. In diese Richtung äußerten sich Direktorin Isabel Schnabel und der spanische Notenbankchef Pablo Hernandez de Cos. Die Ausrichtung der Notenbank müsse straff bleiben, bis man zuversichtlich sein könne, dass die Inflation nachhaltig auf das EZB-Ziel von zwei Prozent falle, sagte Schnabel.

Anders klang Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau, der vor einer zu späten Zinssenkung warnte. Im Gegensatz zu anderen EZB-Vertretern sieht er keine größeren Schwierigkeiten beim Erreichen des mittelfristigen Inflationsziels von zwei Prozent. "Ich glaube nicht, dass die Zielgerade von Natur aus schwieriger sein wird", sagte Villeroy mit Blick auf die letzten Meter des Kampfs gegen die hohe Inflation.

Kurzzeitig waren die Anleihen noch stärker unter Druck geraten. In den USA waren die Erzeugerpreise im Januar stärker gestiegen als erwartet. Diese wirken sich auch auf die Verbraucherpreise aus. Der Daten sprechen daher eher dafür, dass eine Zinssenkung in den USA später kommen wird. Beobachter erwarten angesichts der zuletzt ansonsten rückläufigen Inflation im weiteren Jahresverlauf Zinssenkungen./jsl/he