Deutsche Anleihen gefragt - Zehnjahreszins fällt unter 0,5 Prozent

FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen waren am Mittwoch wie auch viele andere europäische Staatstitel weiter gefragt. Am Markt wurde neben der absehbaren Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) die eher schwache Tagesentwicklung an den Aktienmärkten als Grund genannt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Abend um 0,26 Prozent auf 157,74 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel erstmals seit Ende Oktober wieder unter 0,5 Prozent. Am Abend lag sie mit 0,51 Prozent unwesentlich höher.

Die Verunsicherung an den Märkten wegen Terrorsorgen stützte laut Händlern die Festverzinslichen. Bei einem Polizeieinsatz gegen die Drahtzieher der Terroranschläge von Paris gab es am Mittwochvormittag mindestens zwei Tote. Bereits am Dienstagabend war das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande nach einer Anschlagswarnung abgesagt worden.

Bei einer Auktion von zweijährigen Bundesschatzanweisungen fiel die Rendite auf ein historisches Rekordtief von minus 0,38 Prozent. Händler machen vor allem die erwartete weitere geldpolitische Lockerung durch die EZB für die Talfahrt der Renditen verantwortlich.

Am Abend wird die US-Notenbank ihre Mitschrift zur jüngsten Zinssitzung von Oktober veröffentlichen. Beobachter erhoffen sich Hinweise darauf, ob die für Dezember in Aussicht gestellte Zinswende tatsächlich durchgeführt wird. Sollte es so kommen, würde sich die US-Notenbank von ihrer seit Ende 2008 währenden Nullzinspolitik verabschieden./bgf/he