17.04.2025 16:59:16

Die EZB lockert weiter

Die heutige Sen­kung der Leit­zinsen durch die EZB um 25 Basis­punkte auf 2,25 Prozent ent­spricht den Erwar­tungen. Die Noten­bank nahm frühere Aus­sagen in Richtung einer möglichen Straffung der Zins­politik zurück – auch indem Christine Lagarde darauf hinwies, dass wir uns nicht in einer Welt „frei von Schocks“ befinden. Interessant ist ein ergänzender Absatz im EZB-Statement: Darin geht es um Faktoren, die die Wachs­tums­aussichten belasten könnten, wie insbe­sondere Handels­spannungen. Diese geld­politisch lockere Tonalität wurde in der Presse­konferenz noch unterstrichen und trug wohl dazu bei, dass seither die Renditen von Bundes­anleihen sinken. 

Die Verschlechterung der Aussichten für das Wirtschaftswachstum ist unserer Ansicht nach eine berechtigte Sorge, ebenso wie die Tatsache, dass wir uns in einem Umfeld erhöhter Unsicherheit bewegen. Die EZB ist angesichts dessen nun tatsächlich bereit und flexibel zu agieren. 

Die Renditen europäischer Core-Staatsanleihen können und werden daher wahrscheinlich von diesen Faktoren gestützt werden. Mittelfristig dürfte die Renditekurve unserer Ansicht nach steiler werden. Bundesanleihen dürften auch aufgrund ihres Status als Zufluchtsort in Zeiten der Marktvolatilität weiterhin attraktiv bleiben.

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