In einem Jahr mit generell niedrigen Renditen "erwarten wir sowohl in den USA als auch in der Eurozone, dass Aktien 2015 wieder positive Renditen erzielen werden", so Klaus Wiener, Chefvolkswirt von Generali Investments Europe S.p.A. SGR, in seinem makroökonomischen Ausblick für das Jahr 2015. "Das aktuelle Niedrigrenditen-Umfeld sorgt dafür, dass Aktien hinsichtlich der Gesamtrendite immer noch die vielversprechendste Anlageklasse bleiben."

Generali Investments Europe erwartet, dass 2015 ein schwieriges Jahr für Euro-basierte Anleger wird, insbesondere im Bereich festverzinslicher Anlagen. Aufgrund niedriger Inflationserwartungen sowie einem geringen Wirtschaftswachstum dürfte die EZB 2015 auf quantitative Lockerungsmaßnahmen setzen. Dies wird die langfristigen Renditen auf den Staatsanleihenmärkten auf einem niedrigen Niveau halten. Positiv zu bewerten ist dagegen, dass die im aktuellen Jahr ergriffenen EZB-Maßnahmen bereits erste Ergebnisse erzielt haben: Die Kreditzinsen haben sich in der gesamten Eurozone eingeengt und das Volumen der Kreditvergabe ist weniger stark zurückgegangen als zuvor (positiver Kreditimpuls). Hinzu kommen erste Anzeichen einer Stabilisierung auf den Arbeitsmärkten der Peripheriestaaten, ein besseres Konsumklima und eine Abwertung des Euro - das dürfte sich positiv auf das dringend benötigte Exportwachstum auswirken.

In den USA deutet alles auf einen weiter steigenden Dollar hin, da die Fed Mitte des Jahres 2015 eine Änderung der Leitzinsen vornehmen wird. Trotz der Straffungen der Fed sollten sich US-Aktien aufgrund der gesunden wirtschaftlichen Dynamik, steigender Unternehmensgewinne und niedriger Realrenditen weiterhin gut entwickeln.

Bei den festverzinslichen Wertpapieren sollten Unternehmensanleihen eine bessere Performance erzielen als Staatsanleihen der Kernländer. Obwohl sie etwas weniger attraktiv sind als zuvor, wird erwartet, dass periphere Staatsanleihen im Jahr 2015 von zusätzlicher EZB-Liquidität profitieren.

Eine Konsequenz daraus wird sein, dass die allgemeinen Bedingungen - obwohl schwierig - weiterhin eher risikoreicheren Anlagen zuträglich sind. Das anhaltende Niedrigrenditen-Umfeld begünstigt immer noch Anlagen, die im Vergleich zu Staatsanleihen von Kernländern einen Renditeaufschlag bieten. Trotzdem wird weiterhin eine hohe Marktvolatilität erwartet, insbesondere in Anbetracht der vielen geopolitischen Risiken, des niedrigen Wachstumstrends der Eurozone und der anstehenden ersten Leitzinserhöhung durch die Fed.


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Quelle: fixed-income.org - Die Plattform für Investoren und Emittenten am Anleihenmarkt.